Neo-Western „Yellowstone“: Dallas in Montana

Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet die Western-Serie „1883“ wurde Ende 2022 zum meist gesehenen Serienstart von Paramount+. „1883“ erzählt die dramatische Vorgeschichte zur TV-Serie „Yellowstone“. Weil das Prequel so erfolgreich ist, hat Paramount mit „1923“ eine zweite Auskopplung bestellt.

Dabei ist „Yellowstone“ für viele Serienfans selbst noch ein Geheimtipp, zumal Paramount+ in Deutschland erst im Dezember gestartet ist. Inzwischen läuft der erste Teil von Staffel fünf, allerdings bei Sony AXN.

In beiden Serien von Showrunner Taylor Sheridan steht die Familie Dutton im Zentrum. Im Prequel gelangen die Duttons Ende des 19. Jahrhunderts über den Oregon-Trail nach Montana, um sich dort niederzulassen. In der Gegenwart des 21. Jahrhunderts haben sich für Familienoberhaupt John Dutton – Kevin Costner hat für die Rolle im Januar einen Golden Globe bekommen – die Vorzeichen komplett verändert.

Hier wird kein neues Land erschlossen. Es gilt, den immensen Grundbesitz zu verteidigen. Chief Thomas Rainwater will als neuer Häuptling des indigenen Stammes mit den Einnahmen aus dem Glücksspiel das Land zurückerobern, während ein kalifornischer Milliardär ebenfalls Hand auf das Tal legt.

Seine Kinder bereiten dem Patriarchen derweil weitere Sorgen. Tochter Beth kompensiert ihren Schuldkomplex ob des Todes der Mutter mit stetem Rebellentum. Sohn Jamie kann es seinem Vater nie recht machen und sucht sein Heil in der Politik. Und Kayce, sein jüngerer Bruder, geht mit seiner indigenen Frau im Reservat eigene Wege.

„Yellowstone“ erzählt von letzten Resten des Wilden Westens, harten Cowboy-Männern und noch härteren Frauenrollen. Ein Hauch von „Bonanza“ auf „Dallas“ weht über das weite Land.