zum Hauptinhalt
Der Belgier Matthias Schoenaerts hat die Titelrolle übernommen.

© © 2021 Cattleya Srl

Black Lives Matter anno 1872: Djangos neue Kämpfe

Der Kultwestern der 1960er und 1970er Jahre bleibt auch als italienisch-französische Serie von 2023 der gesellschaftskritischen Tradition treu.

Mit „Django“ hat Sergio Corbucci 1966 einen neuen Helden-Typus etabliert. Zugleich hat der Italo-Western-Regisseur den Grundstein für ein ganzes Subgenre mit Dutzenden von Filmen in den 1960er und 1970er Jahren gelegt, bis hinein ins neue Jahrhundert mit Quentin Tarantinos „Django Unchained“ von 2012.

Mit der zehnteiligen Neo-Western-Serie „Django“ – einer italienisch-französischen Koproduktion – wird am Freitag ein neues Kapitel der Erzählung aufgeschlagen. Anders als andere Genre-Filme und -Serien nimmt sie nicht nur die Zeit des Wilden Westens mal mehr, mal weniger kritisch in den Blick. Der neue „Django“ (ab Freitag bei Sky und Wow) bleibt der gesellschaftskritischen Tradition des Ursprungstitels verpflichtet. Der Outlaw schließt sich – passend zur aktuellen Black-Lives-Matter-Bewegung – dem Kampf der Schwarzen gegen die anhaltende Unterdrückung im Amerika des Jahres 1872 an.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Zur Handlung: Einige Jahre nach dem Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten begibt sich Django (Matthias Schoenaerts) auf die Suche nach den Mördern seiner Familie. Nur seine Tochter (Lisa Vicari) hat das Massaker überlebt, als er selbst im Krieg war. Dennoch gibt sie ihm die Schuld. Sarah lebt inzwischen mit dem Schwarzen John Ellis (Nicholas Pinnock) in New Babylon – einem Rückzugsort für alle Außenseiter, die ein Leben in Freiheit führen wollen.

Für die religiöse Fanatikerin Elizabeth Thurman (Noomi Rapace) und die Bewohner der Nachbarstadt ist dies ein Ort der Sünde, den es zu bekämpfen gilt. Besonders, nachdem dort Öl gefunden wurde. „The Lady“ will mithilfe einer Bruderschaft die alte Ordnung wiederherstellen und die Schwarzen auf ihren angestammten Platz verweisen. Da hat sie die Rechnung ohne Django gemacht. Der Django des Jahres 2023 ist zwar nach wie vor kein Volksredner, aber dennoch gegenüber der Ursprungsfigur schon fast redselig.

Hinter der Neuinterpretation stehen die Autoren Leonardo Fasoli und Maddalena Ravagli. Die künstlerische Leitung liegt bei Francesca Comencini, die bei fünf Episoden Regie führte. Die drei hatten schon bei der „Gomorrha“-Serienumsetzung zusammengearbeitet. Gedreht wurde in Rumänien, zwischen Racos, Bukarest und in der Donauregion.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false