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Humphrey Bogart auf einem Boot vor Amalfi.

© ZDF / dpa/Getty Images

Doku „Mythos Amalfiküste“: Was macht Bogart mit dem Esel?

Eine Arte-Doku nimmt sich des Mythos Amalfiküste an und fördert dabei Erstaunliches zutage.

Alle waren sie da. Reisten an, um sich inkognito zu erholen, um den nächsten Roman zu schreiben, oder aber für den nächsten Film vor der Kamera zu stehen. Mitte des 20. Jahrhunderts zieht ein Fleckchen Erde in Europa namhafte Kulturschaffende aller Disziplinen und in deren Gefolgschaft auch den internationalen Jet-Set an, wie es nur wenige andere Plätze von sich behaupten können: Italiens Amalfiküste.

Die etwa drei Autostunden südlich von Rom unterhalb des Golfs von Neapel gelegene Küste scheint seit jeher von geradezu magisch-magnetischer Ausstrahlung. Die Dokumentation „Mythos Amalfiküste“ (Arte, Donnerstag, 20.15 Uhr) von Sonja von Behrens geht diesem Phänomen zeithistorisch nach.

Zwar hatten auch schon Richard Wagner, der aus Paris geflohene, offen seine Homosexualität lebende Baron Fersen, oder auch Friedrich Alfred Krupp die Küstenlandschaft aufgesucht, doch zu jener Zeit war hier, zwischen Zitronenhainen und pittoresken Orten, alles noch unberührt.

Das änderte sich mit den frühen 1950er Jahren, als zum Beispiel Ingrid Bergman hierher kommt, Hollywood freiwillig verlässt, um mit Roberto Rossellini Low-budget-Filme des italienischen Neo-Realismus zu drehen und sich dabei in ihn verliebt. Hier entsteht das erste Paparazzi-Foto von ihnen.

Als Romy Schneider in den Gärten von Ravello für jene Sequenzen der „Sissi“-Trilogie vor der Kamera steht, in der die Kaiserin von Österreich zur Kur ist, um sich auszukurieren. Als Audrey Hepburn auf Capri mit ihrer sogenannten Capri-Hose der internationalen Mode eine weitere Kreation liefert.

Dass der originäre Glanz jener Zeit längst untergegangen ist und dem globalen Massentourismus weichen musste, wird in „Mythos Amalfiküste“ jedoch nur en passant thematisiert.

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