Doch kein blutiger Abschied: So ging Sascha Bukow aus dem „Polizeiruf“

Kleine Überraschung beim Abschied von Charly Hübner aus dem "Polizeiruf" am Sonntagabend: Nach einem vollkommen missratenen letzten Polizei-Einsatz, der mehr einer privaten Rachefehde glich, steigt der von Hübner gespielte Kommissar Sascha Bukow in sein Auto und fährt nach Sibirien, um dort zu sich zu kommen.

Dort hat sein verstorbener Vater ein Haus hinterlassen. Zurück in der Rostocker Altstadt bleibt die Kollegin und Freundin Katrin König (Anneke Kim Sarnau). Und zuhause vorm Bildschirm verdutzt der Zuschauer.

Das große Finale wirkte nach seiner harten ersten Stunde am Ende doch etwas unentschieden bis unentschlossen. Dabei hatte Charly Hübner zuvor noch von einem "drastischen" Ende nach zwölf Jahren Sascha Bukow im „Polizeiruf“ gesprochen.

Bei der Fulminanz dieser tragisch angelegten Ermittlerfigur mit ihren Verbindungen zur Halbwelt wurde mit einem blutigeren Ausscheiden gerechnet. So aber, mit der Tour nach Sibirien, hat Autor und Regisseur Eoin Moore ein Hintertürchen für Bukow/Hübner offen gelassen, auch wenn ein Comeback nach den jüngsten Verfehlungen des Kommissar Bukows kaum möglich scheint.

Bukow schießt bestimmt nicht aus Notwehr

Im Shoot-Down der Abschiedsfolge "Keiner von uns" (welches der NDR den Journalisten vorab nicht zur Verfügung stellte) erschießt Bukow den Kriminellen und Mörder Subocek, der Bukows Vater auf dem Gewissen hat - und das bestimmt nicht aus Notwehr.

Danach scheint Bukows Wut gestillt. Er verabschiedet sich von Freundin Katrin König und steigt ins Auto. Irgendwie hatte man mehr erwartet.

Sei es drum, die Zuschauer waren aufs große Finale gespannt. Mit 9,24 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern war Charly Hübners Abschied vom "Polizeiruf 110" ab 20 Uhr 15 die klare Nummer eins am Sonntagabend (Marktanteil: 28,8 Prozent), das ist Rekord für die TV-Ermittler Sascha Bukow und Katrin König. Man darf gespannt sein, ob das mit Bukows Nachfolgerin Melly Böwe alias Lina Beckmann auch klappt.