zum Hauptinhalt
Julian Nida-Rümelin

© Diane von Schoen

Tagesspiegel Plus

Julian Nida-Rümelin: „Unsere Staatsform ist nicht nur durch Rechtspopulismus bedroht, sondern auch durch Cancel Culture“

Der Versuch, Meinung zu unterdrücken, sei so alt wie die Kultur, sagt der Philosoph Julian Nida-Rümelin. Ein Gespräch über gecancelte Pharaonen, Berufsverbote und den Sinn von Napoleon-Statuen.

Herr Nida-Rümelin, Ihr jüngstes Buch trägt den Titel „Cancel Culture – Ende der Aufklärung?“. Wissenschaftler wie der Stanford-Professor Adrian Daub erklären hingegen, „Cancel Culture“ sei ein Kampfbegriff und gebe es gar nicht, schließlich könne jeder alles sagen und müsse nur die Kritik aushalten.
Also, ich war mit Herrn Daub jüngst bei den Frankfurter Römerberg-Gesprächen. An einem Punkt kam die Diskussion auf die Frage, ob sich Geschehnisse wie in den USA auch in Deutschland zeigen könnten. Dort passiert es ja regelmäßig, dass nach Protesten Lehrkräften gekündigt wird oder Veranstaltungen abgesagt werden. Seine Antwort war Nein! So extrem wie in den USA kann es hierzulande nicht werden, das verhindere ja unter anderem das Beamtenrecht.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true