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Zum Vergucken. Blazer von Yvey Saint Laurent.

© Yvey Saint Lairent

Berliner Stil: Der Blazer -schön scharf geschnitten

Die Rückkehr des Blazers ist das deutlichste Zeichen, dass die Zeiten des Jogginganzugs bald vorbei sind.

In Modemagazinen gibt es am Anfang einer neuen Saison oft die Rubrik „Das bleibt, das kommt“. Das soll als kleine Hilfe dienen, welche Stücke man sich jetzt noch schnell im Schlussverkauf zulegt. Sollte man nur ein Kleidungsstück nennen, wäre das wahrscheinlich der Blazer, und zwar in der Kategorie: bleibt, kommt, und wenn man schon mal in die übernächste Saison schaut, also in den Herbst, noch einmal bleibt.

Auch wenn der Blazer natürlich eigentlich in die Kategorie „Klassiker“ gehört, hat er in den vergangenen zwei Jahren eine pandemiebedingte Pause eingelegt.

Viele Designer:innen haben für das Frühjahr den Blazer mit bequemeren Sachen kombiniert

Und die hat ihm gutgetan. Denn jetzt sind sich alle in der Modewelt einig: Das nächste große Ding heißt „Tailoring“. Das sagen die internationalen Einkäufer:innen der großen Modekaufhäuser wie Galeries Lafayette in Paris und der Luxus-Onlineshops wie Net-a-Porter in London dem Fachmagazin „Textilwirtschaft“. Tailoring heißt ja nichts anderes als Schneiderei und meint Kleidung, die die größtmögliche Entfernung zu Jogginghose und Sweatshirt hat und die aus mehr als drei Teilen konstruiert ist.

Damit man nach all der Gemütlichkeit nicht zu sehr fremdelt, haben viele Designer:innen auf ihren Präsentationen für dieses Frühjahr den Blazer mit bequemeren Sachen kombiniert, wie Muccia Prada mit sehr kurzen Shorts für Miu Miu.

Ursprünglich wurde der Blazer für Männer entwickelt

Dass der Blazer ursprünglich für Männer entwickelt wurde, kann man in zahlreichen Büchern über das Thema nachlesen. Da geht es um Marlene Dietrich im Frack, Yves Saint Laurents Smokingskandal in den sechziger Jahren und natürlich Giorgio Armanis weiche Anzüge. Das ist oft die Geschichte einer geradezu heldenhaften Aneignung eines der männlichsten Kleidungsstücke überhaupt.

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Kein Wunder, dass es das Paradestück für geschlechterübergreifende Mode ist. Im Falle des Blazers sitzt er gerade oft übergroß, um für alle infrage zu kommen.

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