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Fisch in der ein oder anderen Zubereitung wird im Khwan immer mit einer Extra-portion Schärfe serviert - zum Selbstdosieren

© Khwan/ promo

Schmerz à la carte: In diesen Berliner Restaurants bekommen Sie extrascharfes Essen

Schärfe ist kein Geschmack sondern Schmerz – aber ein köstlicher, zumindest in diesen feurigen Restaurants aus Berlin. Wir haben vier Empfehlungen.

Von Kai Röger

Man kann sich an scharfes Essen gewöhnen, aber der Schmerz bleibt: Es tut jedes Mal aufs Neue weh, wenn man in eine Chili beißt. Das Capsaicin aus den Chilis aktiviert die Hitze- und Schmerzrezeptoren im Mund, das triggert den Ausstoß von Endorphinen, morphiumähnliche Substanzen, die Stress reduzieren und Euphorie auslösen. Eine Achterbahnfahrt hat ähnliche Effekte. Und Schärfe hebt den Geschmack, denn sie regt den Speichelfluss an und weitet die Gefäße. Das steigert das Geschmacksempfinden.

Hier eine euphorisierende Auswahl der besten schmerzerzeugenden Restaurants Berlins

Khwan
Man wird schon vom Service gewarnt: Mehr als medium sollte man bei der Schärfe nicht wählen, wenn man einen sensiblen Gaumen hat – ob bei der langsam gegrillten, mit Zitronengras und Chili gefüllten Makrele mit Isaan-Sauce, der glasierten Schweinebacke oder dem klassischen Papaya-Salat. Die beiden Betreiber dieses Schuppens auf dem RAW-Gelände sind keine Thais, aber ihre Begeisterung für alles Scharfe wirkt äußerst ansteckend.
Friedrichshain, Revaler Str. 99

Scharfe mexikanische Küche mit zeitgemäßem Twist und guter Tequila-Auswahl: La Lucha
Scharfe mexikanische Küche mit zeitgemäßem Twist und guter Tequila-Auswahl: La Lucha

© La Lucha/ promo

La Lucha
Für die cremige Chilisauce des "Pescado a la Talla" kommen mexikanische Árbol-Chilis zum Einsatz. Die liegen bei 15000 bis 30000 Scoville-Einheiten. Das hat zwar ordentlich Feuer, verbrennt die Dorade aber noch nicht. Tatsächlich ist die Schärfe in allen Gerichten im "La Lucha" wohldosiert, auch wenn sie einen zum Schwitzen bringt. Ausnahme: die Salsa "Chilee Torreados". Sie kann man noch dazu bestellen, wenn man eine Herausforderung sucht, die einem die Tränen in die Augen treibt. Mit Mezcal – gibt's hier auch in Probierschlucken – nachzuspülen, macht's noch schlimmer.
Kreuzberg, Paul-Lincke-Ufer 39/41

Sagenhaft gute und ebenso scharfe Nudelspezialitäten im Liu Nudelhause
Sagenhaft gute und ebenso scharfe Nudelspezialitäten im Liu Nudelhause

© Kai Röger

Liu Nudelhaus
Ist das der Laden mit dem höchsten Chiliverbrauch in Berlin? Gut möglich. Denn in dem Imbiss ist es immer knallvoll. Und die verschiedenen handgezogenen südchinesischen Nudeln und Teigtaschen werden in Brühen serviert, die das Signatursystem der Speisekarte in Schärfegrade von einer bis drei Chilis einteilt. Nur so zur Info: Schon eine dürfte für den Durchschnittsesser herausfordernd sein. Wer will, bekommt auch sauscharfe Hühnerfüße.
Mitte, Kronenstr. 72

Sehr gutes Ceviche und große Auswahl an scharfen peruanischen Spezialitäten: Naninka Picanteria in der Arminiushalle
Sehr gutes Ceviche und große Auswahl an scharfen peruanischen Spezialitäten: Naninka Picanteria in der Arminiushalle

© Naninka/ promo

NANINKA
Ihren gar nicht so kleinen Verbrauch an Aji, Rocoto, Lime und anderen Chilisorten bestellen Antonio und Elisabeth Brandauer aus dem "Naninka" in der Arminiusmarkthalle gleich direkt in Peru. Denn: kein Ceviche ohne Chili. Und das gibt es in Peru in einer Vielfalt, die man hier nicht mal im Ansatz erahnen kann und die dem marinierten Fisch ordentlich Feuer macht. Wer sich erstmal Mut antrinken muss: Die Pisco-Sours lohnen die Bestellung.
Moabit, Arminiushalle, Arminiusstr. 2–4

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