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Isa Genzkens „Pink Rose“ vor der Neuen Nationalgalerie.

© Nationalgalerie/SMB/ Jens Ziehe Courtesy Galerie Buchholz © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Die Top 100 der Kunstbetriebs: Isa Genzken führt mit ihrer Nationalgalerie-Ausstellung die Liste an

Zum Jahresende werden die wichtigsten Player gekürt: viel Erwartbares, wie immer die Granden, aber diesmal sind besonders viele Frauen dabei. Vorneweg eine großartige Bildhauerin.

| Update:

Es gehört zum Jahresende zu den schönsten Übungen der Kunstmagazine, Kritiker und Kritikerinnen ihr liebstes Werk oder die miserabelste Ausstellung küren zu lassen. Die Top 100 unter den Playern der Szene aber wählt das Kunstmagazin Monopol selbst, unterstützt durch ein Advisory Board. Trotzdem ist so eine Ranking-Liste immer eine subjektive Angelegenheit und deshalb beliebter Lesestoff.

Aber auf Isa Genzken auf Platz eins der wichtigsten Persönlichkeiten im zeitgenössischen Kunstbetrieb kann man sich sofort einigen. Ihre fulminante Ausstellung zum 75. Geburtstag mit 75 Werken in der Neuen Nationalgalerie demonstriert eindrucksvoll die Bedeutung der Bildhauerin für eine nachfolgende Generation, die ähnlich wie sie Assemblagen aus Alltagsmaterialien schafft (läuft noch bis 27.11.).

Zur überraschenden Nummer zwei avancierte KI: kein konkretes Werk, dafür sei es noch zu früh, lautet die Begründung, aber wegen der grundstürzenden Veränderungen, die auf uns zukommen.

Welche Beruhigung, dass die restlichen 98 Positionen mit Menschen besetzt sind, Galeristen, Künstlerinnen, Museumsleuten und auf dem dritten Platz ein ganzes Team: die neue Art Basel-Crew mit Bridget Finn an der Spitze Miami und Maike Cruse in der Schweiz.

Überhaupt scheinen Frauen die Liste zu dominieren, die Wahrnehmung der Mover am Markt ändert sich also. Trotzdem fehlen nicht die männlichen Urgesteine Max Hollein, Max Hetzler, Hans Ulrich Obrist, David Zwirner, Larry Gagosian, Glenn D. Lowry, Anselm Kiefer, Francis Alys, Wolfgang Tillmans.

Denen antworten als verlässliche Größen Hito Steyerl, Marina Abramovic, Susanne Pfeffer, Bénédicte Savoy, Monica Bonvicini, Rosemarie Trockel. Umso schöner, wenn sich eine jüngere Protagonistin nach vorne schiebt, wie die Performerin Florentina Holzinger. Das Ranking ist immer auch ein Versprechen auf das neue Jahr. Bonaventure Soh Bejeng Ndikung bringt es als neuer Intendant vom Haus der Kulturen der Welt damit auf Platz fünf.   

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