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Wie die Weichen für die Städte der Zukunft gestellt werden können, will die Konferenz "berlin questions" ergründen.

© Getty Images

Wohnungen, Verkehr, Digitalisierung: Berlin will bei Metropolenkonferenz von anderen Städten lernen

Vom 11. bis 14. August findet in Berlin die Konferenz „berlin questions“ statt. Bürgermeister aus der ganzen Welt wollen die Probleme der Städte lösen.

Fehlende Wohnungen, die Frage, wie mit dem zunehmenden Verkehr umgegangen werden soll, oder die Digitalisierung der Verwaltung: Das sind die zentralen Themen, die die Berliner Politik beschäftigen. Oft glaube man in der Hauptstadt, dass diese Probleme absolut einzigartig seien, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). „Doch wenn man mit anderen Bürgermeistern zusammen ist, dann dauert es zehn Minuten, bis man merkt, alle haben die gleichen Themen.“

Um sich über die jeweiligen Erfahrungen in den Großstädten auszutauschen und Lösungen für die gemeinsamen Probleme zu finden, richtet der Senat in der kommenden Woche die internationale Metropolenkonferenz „berlin questions“ aus, die Müller und der Konferenzdirektor und Leiter Kultur bei visitBerlin, Lutz Henke am Montag vorstellten.

Vom 11. bis zum 14. August diskutieren unter anderem Stadtoberhäupter, Architekt:innen, Verkehrs- und Digitalexpert:innen an verschiedenen Orten in Berlin über die Zukunft der Großstädte. Unter dem Titel „Metropolis: The New Now“ werden insbesondere die Auswirkungen der Pandemie auf die Digitalisierung, die Urbanisierung, den Klimawandel und das Verständnis von Demokratie in Städten weltweit beleuchtet.

Die Konferenz findet seit 2017 statt. Im vergangenen Jahr musste sie pandemiebedingt entfallen. Auch in diesem Jahr liefen die Planungen alles andere als leicht, beschrieb Leiter Henke: „Wir haben statt einer konferenz drei geplant.“ So habe man die Veranstaltungen jeweils für Präsensbetrieb- und rein digital sowie eine Mischform geplant. Letztlich ist es ein hybrides Format, in dem die Diskussionsrunden und Vorträge in der kommenden Woche über die Bühne gehen werden. Neben teils kleinem Publikumskreis vor Ort von 50 bis 100 Personen werden alle Events im Internet live übertragen.

Aus Besucher:innensicht ist das auch deshalb schade, weil sich die Macher spannende Orte ausgesucht haben. So findet etwa der Schwerpunkt zur Nutzung des öffentlichen Raumes auf dem sonst gesperrten Spreepark-Gelände statt. Bei den Vorträgen solle es etwa um die Frage gehen, ob mehr öffentlicher Luxus nötig sei, sagte Henke. Die Runde zur Zukunft des städtischen Verkehrs trifft sich am ehemaligen Flughafen Tegel, jedoch komplett ohne Präsenzpublikum.

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Die Hauptveranstaltung wird bereits am Mittwoch, 11. August, im E-Werk stattfinden. Unter anderem wird es einen Videovortrag des Berliner Virologe Christian Drosten über den aktuellen Stand der Pandemie geben. Später wird es unter anderem Redebeiträge der Bürgermeister aus London, Moskau, Seoul und Los Angeles geben.

Müller will öffentlichen Nahverkehr auf den Straßen priorisieren

Mit den Stadtoberhäuptern von Buenos Aires sowie der namibischen Hauptstadt Windhoek und Freetown in Sierra Leone werden auch Vertreter aus Schwellen- und Entwicklungsländern ihre Perspektive schildern. Allerdings können die meisten nur zugeschaltet werden, sagte Henke. „Wir bekommen täglich Meldungen von Bürgermeistern, dass sie wegen der Pandemielage nicht kommen können.“

Und was kann Berlin von seinen Partnern lernen? Müller sieht beim kommunalen Wohnungsbau Wien als Vorbild. Interessant sei jedoch auch der Austausch mit Buenos Aires und dem südafrikanischen Johannisburg über Verkehrsfragen. Die Städte hätten gelernt, dass man den öffentlichen Nahverkehr klar priorisieren muss, um ihm zu mehr Bedeutung zu verhelfen. Dafür werden etwa Straßenspuren baulich abgetrennt und nur für Busse freigegeben. „Man sieht, dass dort mit ganz anderen Instrumenten gearbeitet wird, um die Mobilitätswende durchzusetzen“, sagte Müller. Und man müsse sich anschauen, was sich davon in Berlin umsetzen lässt.

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