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Joe Chialo (CDU), Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, spricht bei einer Demonstration unter dem Motto «Gemeinsam gegen linken, rechten und islamistischen Antisemitismus - Solidarität mit Israel» der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

© dpa/Christoph Soeder

„Wir sind viele, und wir lassen uns nicht beirren“: Hunderte demonstrieren in Berlin gegen Antisemitismus

300 Demonstrierende sind am Sonntag durch Mitte gezogen, um ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Kultursenator Joe Chialo (CDU) betonte die historische Bedeutung Berlins.

Fünf Monate nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel haben in Berlin am Sonntag mehrere hundert Menschen gegen Antisemitismus demonstriert. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen linken, rechten und islamistischen Antisemitismus – Solidarität mit Israel“ zogen die Demonstranten vom Roten Rathaus über den Boulevard Unter den Linden bis zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas in der Nähe des Brandenburger Tors.

Viele trugen Israelfahnen oder Plakate, auf den Fotos entführter Geiseln zu sehen waren. Immer wieder skandierten sie „Nie wieder ist jetzt!“ und zeigten Plakate mit Slogans wie „Solidarität mit Israel“. Nach Angaben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die zu der Demonstration aufgerufen hatte, nahmen rund 300 Menschen an der Demonstration teil. Dieselbe Zahl nannte auch die Berliner Polizei. Nach ihren Angaben ging die Demonstration „störungsfrei“ zu Ende.

Zu einem Zwischenfall kam es bei der Abschlusskundgebung: Aus einem an einer Ampel wartenden Auto rief eine Frau den Demonstranten laut „Kindermörder“ entgegen, worauf diese mit noch lauteren „Free Gaza from Hamas“-Rufen antworteten (Befreit Gaza von der Hamas).

Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, sagte bei der Kundgebung, nach dem schrecklichen Massaker der Hamas am 7. Oktober habe es einen Tsunami des Antisemitismus gegeben, der über Europa und die ganze Welt hinweggezogen sei. Es sei deshalb wichtig, Flagge zu zeigen und Widerspruch zu äußern.

Volker Beck, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, nimmt an dem Demonstrationszug durch Berlin teil.
Volker Beck, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, nimmt an dem Demonstrationszug durch Berlin teil.

© IMAGO/Bernd Elmenthaler/IMAGO/Bernd Elmenthaler

Der Hamas gehe es nicht um Außenpolitik oder irgendeine Grenzziehung, sondern um die Zerstörung des Staates Israel und das Töten von möglichst vielen Jüdinnen und Juden. Mit der Hamas könne es keine Kompromisse geben. „Gaza muss befreit werden“, sagte Beck.

Berlin Kultursenator Joe Chialo (CDU) wandte sich ebenfalls gegen jede Form von Antisemitismus. „Wir sind viele, und wir lassen uns nicht beirren“, sagte er. „Nicht, wenn jüdisches Leben heute in Gefahr ist, nicht hier in Berlin, einer Stadt mit einer ganz besonderen historischen Bedeutung und der heutigen Stadt der Freiheit, der Offenheit und der friedlichen Revolution.“

Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels. Dabei wurden rund 1200 Menschen in Israel getötet, darunter auch viele Frauen, Kinder und Jugendliche. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde von Sonntag sind bisher mehr als 31 000 Menschen in Gaza getötet worden. Bei der Zahl wird nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden.

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