In Berlin leben zurzeit 25.000 Flüchtlinge in 83 Sammelunterkünften. Bis zum Jahresende dürfte ihre Zahl noch massiv steigen.
Mario Czaja
"Die Situation in Bayern ist dramatisch, unhaltbare Zustände sind unvermeidlich“. Der Bund informiert die Länder per E-Mail über neue Entwicklungen in der Flüchtlingskrise - und schlägt dabei einen alarmierenden Ton an.
Der Ex-Polizeichef und Dirk Gerstle sollen als Staatssekretäre den Krisenstab für Flüchtlingsmanagement leiten. Am Lageso gab es wieder Krawall. Und die Bundeswehr hilft bei der Registrierung.
30.000 Flüchtlinge sind bisher in diesem Jahr schon in der Stadt angekommen. Das Land reaktiviert alte Führungskräfte und beschlagnahmt Hallen.
Der Berliner Senat will an diesem Dienstag den früheren Polizeipräsidenten Glietsch aus dem Ruhestand holen. Er soll in der Flüchtlingskrise die "organisatorische Leitung" übernehmen.
Alle zwölf Berliner Bezirke haben Mitarbeiter freigestellt, um das Lageso sowie den Koordinierungsstab zur Flüchtlingshilfe zu unterstützen. Und auch die Senatsverwaltungen wollen helfen.
Die Flüchtlinge werden unser Land verändern? Sie haben es bereits. Deutschland geht erfrischend unaufgeregt mit der steigenden Zahl der Schutzsuchenden um. Ein Kommentar.
"Die Lage ist angespannt", sagt der Regierende Bürgermeister Michael Müller beim dritten Runden Tisch zur Flüchtlingshilfe.
Kippt die Stimmung? Werden Wohnungen beschlagnahmt? Sozialsenator Czaja diskutierte mit Flüchtlingsexperten über aktuelle Herausforderungen für Berlin und Deutschland.
Zahlreiche Flüchtlinge melden sich direkt auf den Dienststellen. Beamte klagen über Bürokratie und Behinderung ihrer eigentlichen Arbeit.
Wo ist Frank Henkel? Der Innensenator und CDU-Landeschef von Berlin ist selbst Parteifreunden nicht zupackend genug. Er gibt sich gelassen – schlechte Umfragen nehme er „sportlich“.
Die Flüchtlingspolitik in Berlin stand im Mittelpunkt der Aktuellen Stunde. Dabei gab es kaum Kontroversen. Mit einer Ausnahme.
Der Senat ergreift angesichts der zusätzlichen Flüchtlinge aus Ungarn Notmaßnahmen: Unter anderem ziehen Flüchtlinge in den Flughafen Tempelhof ein - und in die Kaserne in Spandau.
Der Senat entscheidet bald, ob aus dem Flughafen Tempelhof ein Heim für Asylbewerber wird. In Moabit versuchten wütende Flüchtlinge das Lageso zu stürmen.
Koalitionskreise erwarten deutlich mehr Flüchtlinge in Berlin als bislang berechnet. Nun sind auch Zeltdörfer eine Option. Und das Lageso wird auch am Wochenende arbeiten. Die Stadtmission fordert einen Berliner Flüchtlingsgipfel.
Ehrenamtliche Helfer protestieren an der Behörde des Sozialsenators, sie fordern mehr Koordination bei der Flüchtlingshilfe.
Um Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln und Windpocken vorzubeugen, organisiert und finanziert Spandau Impf-Sprechstunden für die 1822 im Bezirk untergebrachten Flüchtlinge. Die Maßnahme kostet 280.000 Euro.
Auch am Dienstag kamen Hunderte, um einen Asylantrag beim Lageso in Moabit zu stellen. Das Amt wird der Lage kaum Herr. Mediziner fordern nun ein Budget für Hygiene und Medikamente. Eine Behandlung gemäß EU-Richtlinie sei derzeit kaum möglich.
Berlin kommt gar nicht mehr so schnell hinterher mit der Einrichtung von Notunterkünften, wie Flüchtlinge ankommen. Nun wird eine leerstehende Schule als Domizil geprüft.
Ein Wohlfahrtsverband soll ab jetzt das Platzmanagement in Moabit übernehmen und den Flüchtlingen helfen. Noch immer ist das größte Problem, genügend Unterkünfte in Berlin zu finden.
Am Sonnabend war Richtfest, noch im August sollen die ersten von 308 Bewohnern einziehen: Das Containerdorf am Ostpreußendamm in Lichterfelde ist ein Vorzeige-Projekt des Senats für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge.
Der Senat will bis 2017 in der gesamten Stadt 36 standardisierte Bauten für Flüchtlinge errichten. Bisher stehen erst acht Flächen fest. Die übrigen Grundstücke müssen noch gefunden werden.
Ab sofort erhalten Paare bei künstlicher Befruchtung finanzielle Unterstützung vom Land Berlin. Aber nur Verheiratete haben Anspruch auf die Hilfe.
Mario Czaja soll das drängendste Problem der Stadt lösen. Der Sozialsenator bekommt wegen der Flüchtlinge seit Monaten Ärger von allen Seiten. Den 39-Jährigen hat das verändert. Er versucht nicht mehr, es jedem recht zu machen.
Sie schlafen auf Bänken, in Hauseingängen oder mitten im Park: Flüchtlinge, die gerade in Berlin eingetroffen sind und keinen Schlafplatz bekommen haben – weil die Stadt nicht so schnell bauen kann, wie Asylbewerber nachkommen
Berlin muss 2015 30.000 Flüchtlinge unterbringen. Vor allem die Flughäfen und dass viele Verwandte in der Stadt wohnen, zieht die Menschen hierher. Ein Überblick zu den wichtigsten Fragen und Antworten.
Auch am Montag warteten wieder hunderte Flüchtlinge vorm Lageso in Berlin-Moabit. Sozialsenator Czaja (CDU) geht für 2015 bundesweit von bis zu 700.000 Asylbewerbern aus. Berlins Regierender Müller (SPD) will am Dienstag ein neues Konzept vorlegen.
Nach dem Chaos und Schlägereien vorm Lageso werden ab Sonntag 300 Flüchtlinge in Karlshorst untergebracht - im früheren Telekom-Gebäude. Die NPD verteilt Flugblätter, Anwohner Äpfel. Zwei Besuche vor Ort.
Schon lange vor den Massenflucht aus dem Nahen Osten könnte es undurchsichtige Geschäfte bei der Unterbringung von Flüchtlingen gegeben haben. Die offenen Fragen stammen aus der Zeit des rot-roten Senats.
Spätestens im Herbst wird sich die Wohnlage für Flüchtlinge weiter verschärfen. Zelte als Unterkünfte sind dann nicht mehr möglich. Berlin setzt auf Modulhäuser und Hotels. Die Container werden knapp.
In den Berliner Bezirken werden Kinder ohne festen Wohnsitz nicht einheitlich erfasst. Daher fehlen dem Senat verlässliche Zahlen. Die Grünen-Abgeordnete Burkert-Elitz wirft dem Sozialsenator vor, sich nicht für Kinderarmut zu interessieren.
Im Herbst wird sich die Wohnlage für Flüchtlinge weiter verschärfen. Zelte als Unterkünfte sind dann nicht mehr möglich. Berlin setzt auf Modulhäuser und Hotels.
Der neue Krankenhausplan nimmt Form an. Bis 2020 soll es in Berlin 1500 Betten mehr geben. Auch das Pflegepersonal soll aufgestockt werden. Senator Mario Czaja (CDU) wird den Plan aber nicht in Gesetzesform gießen. Ziehen die Kliniken mit?
Im Juli kommen mehr Flüchtlinge in Berlin an denn je: Heimplätze fehlen, Michael Müller will deshalb eine Pro-Kopf-Pauschale vom Bund. Der Flüchtlingsrat wiederum fordert vom Regierenden Bürgermeister, das Thema zur Chefsache zu machen.
Neu, teuer, wirksam: In Berlin haben die Krankenhausriesen Charité und Vivantes ein Zehn-Millionen-Euro-Zentrum im Kampf gegen Krebs eröffnet. Solche Kooperationen sind selten.
Auch der Senat geht in die Ferien – und tagt nur noch alle zwei Wochen. Höchste Zeit, die Arbeit der Koalitionsklasse zu beurteilen. Wer arbeitet fleißig mit, wer fehlt unentschuldigt, wer ist stets bemüht? Unser Notenblatt.
Der Senat beschließt ein 50-Seiten-Flüchtlingskonzept. Ressorts sollen besser kooperieren. Die Unterbringung bleibt ein Problem: Im Juli werden 3500 Neuankömmlinge erwartet - so viel wie nie seit der Wiedervereinigung.
Neuerdings steht in Moabit ein Röntgenmobil, in dem Flüchtlinge auf Tuberkulose untersucht werden. Trotz steigender Flüchtlingszahlen ist die Zahl der Infizierten bisher konstant geblieben.
Dirk Gerstle ist Staatssekretär für Soziales - und damit der Mann für die wohl umstrittenste Aufgabe der Stadt: Wo sollen die Flüchtlinge wohnen?
Die Flüchtlingsbeirats-Mitglieder Eberhard Diepgen und Wolfgang Wieland sprechen im Interview über Versäumnisse, Lehren aus den 90ern, Verteilung in Stadt und Peripherie und Helmut Schmidt.