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Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften müssen sich auf Tuberkulose untersuchen lassen. In Moabit gibt es dafür einen Röntgenbus.

© Paul Zinken/dpa

Gesundheit von Flüchtlingen: In Berlin findet der Tuberkulose-Check nun im Bus statt

Neuerdings steht in Moabit ein Röntgenmobil, in dem Flüchtlinge auf Tuberkulose untersucht werden. Trotz steigender Flüchtlingszahlen ist die Zahl der Infizierten bisher konstant geblieben.

Vor dem großen, weißen Gefährt in Moabit hat sich eine lange Schlange gebildet. Es sind meist junge Männer, die hier warten, um auf Tuberkulose untersucht zu werden. Sie sind als Flüchtlinge in Berlin gelandet und gehören zu den rund 120 Menschen, die hier seit dem 1. Juli 2015 täglich auf Tuberkulose kontrolliert werden.

Das Fahrzeug, in dem der dreiminütige Check stattfindet – auch Röntgenmobil genannt – , steht vor der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber beim Landesamt für Gesundheit und Soziales und ist speziell für alleinreisende Neuankömmlinge gedacht. Familien und Kinder, erklärt Gesundheitssenator Czaja, sollen weiterhin im Tuberkulose-Zentrum Lichtenberg behandelt werden. Die Untersuchung, die hier stattfindet, ist verpflichtend für Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden, also auch beispielsweise Berliner Obdachlose.

Untersuchung ist gesetzlich vorgeschrieben

Tuberkulose, deren Erreger schwere Lungenentzündungen verursachen, die auch zum Tod führen können, unterliegt in der Europäischen Union und dem überwiegenden Rest der Welt der Meldepflicht. Das Mobil ist nun eine wichtige neue Einrichtung für die Vorsorge. Obwohl es erst seit rund einer Woche im Betrieb ist, wurde hier schon bei drei Personen ein Verdacht auf die bakterielle Infektionskrankheit festgestellt, berichtet die Gesundheitsstadträtin des Bezirks Lichtenberg, Sandra Obermeyer. Sie betont allerdings: „Bei mehr als 100 untersuchten Personen täglich ist das keine alarmierende Zahl.“

Die mit Verdacht auf Tuberkulose untersuchten Patienten werden routinemäßig an das Behringkrankenhaus in Zehlendorf überwiesen. Generell gilt jedoch laut Gesundheitssenator Mario Czaja: „Trotz gestiegener Flüchtlingszahlen ist die Zahl der identifizierten Patienten mit Tuberkulose konstant geblieben.“ In Berlin waren das im vorigen Jahr 30 Fälle.

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