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In Berlin haben 2022 wieder Wiedehopf-Paare gebrütet.

© picture alliance / blickwinkel/B

Strauch-Aktion verlängert: Berliner Nabu feiert Ansiedlung des Wiedehopfs – und einen neuen Mitgliederrekord

Eine der wichtigsten Aktionen der Naturschützer war im vergangenen Jahr das Pflanzen neuer Sträucher. Dank des Nabu brütete auch der Wiedehopf wieder in Berlin.

Das Interesse an Naturschutz wird in Berlin immer größer, jedenfalls wenn man die Mitgliederzahl des Landesverbands Berlin des Naturschutzbundes (Nabu) als Maßstand nimmt. Die Zahl der Mitglieder ist im vergangenen Jahr auf 21.914 gestiegen, das sind sechs Prozent mehr als 2021. Diese Bilanz zieht der Nabu in seiner Jahresbilanz 2022, die jetzt veröffentlicht worden ist.

„Dass unsere Mitgliederzahl seit Jahren deutlich zulegt, ist ein starkes Signal, wie vielen Menschen in Berlin der Naturschutz am Herzen liegt“, sagt Melanie von Orlow, die Geschäftsführerin des Berliner Nabu-Verbands. „Wir haben deutlich mehr Mitglieder als die Landesverbände jeder politischen Partei!“

In Charlottenburg-Wilmersdorf wurde eine neue Bezirksgruppe gegründet

Im vergangenen Jahr hat der Nabu in Charlottenburg-Wilmersdorf eine weitere Bezirksgruppe gegründet. Damit ist er in zehn von zwölf Bezirken mit einer eigenen Gruppe präsent. Nur In Tempelhof-Schöneberg und Neukölln gibt es noch keine Bezirksgruppe.  

Zu den prägendsten Aktion des Nabu im vergangenen Jahr gehörte die Kampagne „Natürlich Strauch!“. Ziel der Aktion ist das Pflanzen von ökologisch wertvollen Sträucher auf privaten Flächen, in Kitas und Schulen oder auf Grundstücken von Wohnungsbaugesellschaften.

Privatpersonen und Schulen haben die Sträucher gepflanz

Gepflanzt wurden die Sträucher, die mitunter von Baumschulen zur Verfügung gestellt worden sind, von Privatpersonen, Jugend-, Schüler- oder Nabu-Gruppen.

Sträucher sind Lebensraum für Vögel und Insekten, filtern Feinstaub aus der Luft und bieten Lärmschutz. Viele Sträucher aber, teilt der Nabu mit, könnten durch unsachgemäße Pflege kaum blühen und verlieren damit ihre ökologische Bedeutung. Wegen der großen Resonanz wurde die Aktion bis Ende 2023 verlängert. Mehr als 1500 Sträucher sind bisher gepflanzt worden.

Der Nabu hat versiegelte Flächen ermittelt, die bebaut werden können

„Mit der Strauch-Kampagne sind wir in eine Lücke gestoßen, denn diesen so wichtigen Teil des Stadtgrüns hatte bislang niemand so recht auf dem Schirm“, sagte von Orlow, „da gab es nicht nur viel Aufklärungsarbeit zu leisten, sondern jede Bürgerin und jeder Bürger konnte sich auch ganz praktisch beteiligen, entweder bei einer unserer Strauchpflanzaktionen oder privat im eigenen Garten oder auf dem Balkon.“

Zudem hatte der Nabu bereits versiegelte Flächen registriert, auf denen gebaut werden kann. „Wir haben 1140 Hektar solcher Flächen ermittelt, das entspricht fast der vierfachen Fläche des Tempelhofer Felds“, sagt von Orlow, „damit haben wir einen Gegenentwurf zu den groß angelegten Bauprojekten des Senats ,auf der grünen Wiese’ formuliert.“

Als besonders bemerkenswerten Erfolg betrachtet der Nabu die Rückkehr des Wiedehopf nach Berlin. Zum ersten Mal nach Jahrzehnten haben 2022 zwei Paare am Flughafensee in Tegel gebrütet, und zwar in Spezial-Nistkästen, die eine Nabu-Arbeitsgruppe dort aufgestellt hat. Neun Jungtiere sind ausgeflogen.

Ein Schwerpunkt der Nabu-Arbeit in diesem Jahr ist der Gewässerschutz und die ökologische Aufwertung von Kleingewässern. 

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