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Die traditionelle Fahrradsternfahrt führt über Hauptstraßen in die City.

© imago/Seeliger

Sternfahrt des ADFC am Sonntag: Zehntausende radeln in die Berliner City – das sind die Routen und Sperrungen

In diesem Jahr dürfte die Teilnahme besonders rege sein – wegen des idealen Wetters, aber auch wegen der neuen Berliner Verkehrspolitik.

Die Ersten sind schon Donnerstagfrüh in Osnabrück gestartet, ein paar Unermüdliche brechen am Samstagabend in Stettin auf und ein paar kurz nach Mitternacht in Leipzig. Die allermeisten aber werden sich nach einem gemütlichen Frühstück in den Berliner Außenbezirken und dem nahen Umland auf die Räder schwingen, um an diesem Sonntag der alljährlichen Fahrrad-Sternfahrt in die City zu folgen.

Angesichts des absehbar sehr angenehmen Wetters – angekündigt sind bis zu 25 Grad bei voller Sonne und nur schwachem Wind – dürfte die Beteiligung in diesem Jahr besonders groß sein. Mehrere Zehntausend werden es auf jeden Fall, die von einem der 69 Treffpunkte in Berlin und Brandenburg stadteinwärts fahren. Die Zahl der offiziellen Treffpunkte wurde aus logistischen Gründen verringert, aber wer sich online über die Routen informiert oder die App „Critical Maps“ nutzt, kann auch zwischendurch dazustoßen.

Sternfahrt-Routen werden in Neukölln gebündelt

Gefahren wird auf Hauptstraßen und ein Stück auch auf der Autobahn. Laut dem Fahrradclub ADFC als Veranstalter werden etwa ein Drittel der Teilnehmenden von Wannsee aus über die Avus zum Dreieck Funkturm fahren. Dort vereint sich der Strom mit den anderen Routen, die in Neukölln gebündelt werden und ab der Zufahrt Oberlandstraße die A100 nutzen. Da die Polizei seit zwei Jahren wegen Sicherheitsbedenken die früher übliche Route durch den Britzer Tunnel untersagt, wird bis zur Oberlandstraße auf der parallel zur Autobahn verlaufenden Silbersteinstraße gefahren.

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Als Tempo sind in der Stadt familienfreundliche 15 bis 20 Kilometer pro Stunde üblich, wobei bei großem Andrang mit zwischenzeitlichem Stau zu rechnen ist. Sonnencreme und Getränke für unterwegs sind ratsam; ausgiebige Stärkung gibt es dann ab 14 Uhr auf dem Umweltfestival zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor. Auf dem präsentieren sich mehr als 200 Aussteller mit Umweltbezug im weitesten Sinne. Auch Verkehrs- und Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) samt Verkehrsstaatssekretärin Britta Behrendt und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (SPD) haben ihren Besuch angekündigt.

Die Menschen haben andere Probleme als (...) Vorfahrt für Fahrräder.

Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) im Dezember 2022 auf Twitter.

Die neue Verkehrssenatorin könnte ein weiterer Grund für rege Teilnahme an der Sternfahrt sein, die offiziell eine Demonstration ist und in diesem Jahr unter dem Motto „Mehr Recht fürs Rad – Viva la Radvolution!“ steht. Immerhin stammt von Schreiner der Satz: „Die Menschen haben andere Probleme als (...) Vorfahrt für Fahrräder.“ All jene, die auf ihren Wegen per Rad durch Berlin täglich bedrängt und gefährdet werden, dürften das anders sehen - und gegen die von Schwarz-Rot angekündigte Aufweichung des Berliner Mobilitätsgesetzes ein Zeichen setzen.

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Die einzigen Strecken, die am Sonntag nicht über die Autobahn führen, sind die beiden Kinderrouten, die jeweils um 13 Uhr am Heidelberger Platz und an der Jannowitzbrücke starten. Auf ihren wird so langsam gefahren, dass auch kurze Beine mitkommen. Alle Routen aus dem nahen Umland und durch Berlin sowie die Expressroute aus Frankfurt (Oder) sind nach Auskunft des ADFC Teil der angemeldeten Demo, werden also von der Polizei begleitet und vor unangenehmen Begegnungen mit Autofahrern geschützt. Für die aus Leipzig, Dessau und Stettin kommenden Nachtrouten gilt das nicht.

Wer am Sonntag mit dem Auto durch Berlin kommen will, sollte die Routen der Sternfahrt tunlichst meiden und sich auf längere Wartezeiten gefasst machen. Faustregel: Je weiter in der Innenstadt, desto länger die Sperrung für den Autoverkehr, weil die schiere Masse der Teilnehmenden Zeit braucht, um zu passieren. Und auf den für die Radler reservierten Autobahnabschnitten sperrt die Polizei sicherheitshalber auch die Gegenrichtung.

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