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Große Gesten. Stimmgewaltig und mit Grandezza versetzen die Diven-Darstellerinnen die Gäste in Party-Stimmung.

© Robin Wulff

Madonna, Elvis, Marilyn Monroe: „Stars in Concert“ starten in Berlin in die neue Saison

Sie erwecken Diven zum Leben und pflanzen Evergreens in die Ohren ihrer Zuschauer. Zum Ensemble im Estrel-Hotel gehören auch Darsteller aus Las Vegas.

Die echten Namen sind bekannt und werden auch nicht verschwiegen. Aber lieber als von Suzie Kennedy oder Shondell Mims sprechen sie bei den „Stars in Concert“ von Marilyn Monroe oder Aretha Franklin. Weil die Darstellerinnen ihre Vorbilder täuschend echt imitieren können.

Ich fand schon immer, dass man mich wie einen Star behandeln sollte.

Madonna, Queen of Pop

Mit den großen Diven der Popgeschichte starten die „Stars in Concert“ jetzt in die neue Saison. Die Auftritte beschränken sich keineswegs mehr nur auf die Bühne mit der pink ausgeleuchteten Glamour-Treppe im Neuköllner Estrel-Hotel. „Wir sind viel unterwegs, auch in Österreich und der Schweiz“, erzählt Event-Direktorin Sybille Jähn.

Eigentlich wollte die Tempelhoferin vor 25 Jahren nur kurz im Estrel vorbeischauen, um für ihren Vater ein Ticket zum Geburtstag zu besorgen. Aber dann kam man ins Gespräch. Sybille Jähn fing Feuer und blieb.

Vorbild „Legends in Concert“ in Las Vegas

So ging es auch Coco Fletcher, die als Whitney Houston und Donna Summer stimmgewaltig mit alten Party-Hits wie „Hot Stuff“ oder „On The Radio“ das Publikum in Party-Stimmung versetzt. Als es vor 26 Jahren losging mit den Stars, ließ sie sich aus Las Vegas von dem Vorbild „Legends in Concert“ weglocken nach Berlin – und blieb ebenfalls.

Melissa Totten, die cool und unnahbar die Madonna gibt, gehört ebenfalls zum Urteam dazu. Sie inszeniert die derzeit erkrankte Pop-Ikone mit Grandezza nach deren altem Motto: „Ich fand schon immer, dass man mich wie einen Star behandeln sollte.“

Zeitweise können die Einsätze der „Stars in Concert“ ganz schön anstrengend werden. „Zuletzt waren wir unter anderem im St.-Pauli-Theater in Hamburg, vor dem Rathaus in Hohen Neuendorf und in Frankfurt an der Oder“, erzählt Sybille Jähn.

Erst letzte Woche verwandelte ausgerechnet das ABBA-Ensemble die Gäste von US-Botschafterin Amy Gutman bei der Feier des amerikanischen Nationalfeiertags in lauter Dancing Queens und Kings. Je mehr sich herumgesprochen hat, dass die Stars mit ihren All-Time-Ohrwürmern auch außerhalb des Hotel-Hauptquartiers auftreten, desto größer wird auch die Zahl der Anfragen.

Die Diven helfen bis zum 30. Juli ein Problem zu lösen, das viele Berliner mit Sommerbesuch während der Ferienzeit haben: Wenn viele Kultur-Institutionen geschlossen sind, bietet leichte Unterhaltung eben auch Ablenkung vom Urlaubsalltag.

Elvis, ABBA und die Blues Brothers

Vom 10. August bis zum 17. September rockt dann „Elvis – Das Musical“ das Estrel-Hotel. Immer dienstags kann man in der Ferienzeit außerdem auf der Fläche neben dem hauseigenen Biergarten „Waterfront“ ab 17.30 Uhr unter professioneller Anleitung jeweils eine Stunde lang selber tanzen.

Auch im Herbst, wenn die Konkurrenz durch vermehrte Konzerte und Theateraufführungen im Stadtgebiet wieder größer wird, bleiben die Stars ihren Vorbildern treu, zunächst mit dem Programm „ABBA meets Boney M.“ und dann mit „I’m a Soulman – A Tribute to the Blues Brothers“.

Aber erstmal herrschen mit großen Gesten die Diven über die Bühne im Show-Theater mit 700 Plätzen. Zwar ist es auch schön, die Originale live zu erleben. Aber in diesen Programmen werden Begegnungen mit verstorbenen Ikonen wie Marilyn Monroe ebenfalls möglich, die in der Imitation dem verbreiteten Vorstellungsbild fast noch ähnlicher ist als das Original, das auf den seitlichen Bildschirmen immer mal in Filmszenen eingespielt wird.

Produzent Bernhard Kurz konnte unter anderem für das Beatles-Musical schon internationale Awards nach Neukölln holen. Glamour, selbst imitierter, glitzert eben genauso schön wie die bunten Leuchtwedel im Publikum. Und die Evergreens bleiben sowieso noch lange im Ohr.

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