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Präsentation der Flaggen, Nationalhymnen. Botschafterin Amy Gutmann und ihr Mann Michael Doyle.

© Attila Nemeth / US Embassy Berlin

Independence Day am Berliner Wannsee: US-Botschaft feiert wieder groß den 4. Juli

Botschafterin Amy Gutmann empfing in der American Academy zur Feier des US-Nationalfeiertags. Nach der Pandemie war es mit rund 1300 Gästen nun wieder eine Party wie früher.

Wenn Prominente alle Eitelkeit vergessen und sich hingebungsvoll der Kiefergymnastik an Hamburgern und Hot Dogs in XL-Größe widmen, braucht man nicht in den Kalender zu schauen. Der 4. Juli ist im Anmarsch.

Nach einem vorsichtigen Revival letztes Jahr in der Residenz der US-Botschafterin wird der Nationalfeiertag nun nach der Pandemie wieder groß gefeiert. 1300 Gäste kommen am Donnerstagabend in der American Academy zusammen, Independence Day im Bilderbuch-Ambiente am Wannsee.

Dass es diesmal ein paar Tage zu früh geschieht, mache nichts, sagt Botschafterin Amy Gutmann: „Beim 247. Geburtstag fallen ein paar Tage nicht mehr ins Gewicht.“

Party am See: Der US-Unabhängigkeitstag wurde groß in der American Academy gefeiert.

© Attila Nemeth / US Embassy Berlin

Zum Ritual gehört die Präsentation der Flaggen. Anschließend singt ein Chor erst die deutsche und dann die amerikanische Nationalhymne. Danach wird manchmal eine Botschaft des jeweiligen US-Präsidenten verlesen. Nicht so diesmal, denn aktuell ist eine passionierte Rednerin auf dem Botschafterposten.

Ihr ganzes wissenschaftliches Leben hat die langjährige Universitätspräsidentin Gutmann dem Thema Demokratie gewidmet. So achtet sie denn auch darauf, dass die Veranstaltung nicht bei der Folklore stehen bleibt. Einmal mehr beschwört sie die gemeinsamen Werte der USA und Deutschlands, auch im Hinblick auf die Unterstützung der Ukraine – „solange es nötig ist“.  

Ihr Credo, dass man Demokratie nie selbstverständlich nehmen darf, durchzieht die Ansprache als roter Faden. Sie dekliniert das Motiv durch, von den Gründungsvätern angefangen, verweilt bei Benjamin Franklin und landet bei einem Lob ihrer Heimatstadt Philadelphia, 1787 Ort des Verfassungskonvents. Der Erfolg des amerikanischen Experiments sei keineswegs garantiert gewesen, so Guttmann.

Mitsing-Evergreens und traditionelles Feuerwerk

Dann wird richtig gefeiert – und das mit Stil. Der Rasen zu Füßen der schönen Arnhold-Villa ist mit einem Holzboden bedeckt, auf dem später ausgelassen getanzt wird. Bevor das zum Unabhängigkeitstag gehörige traditionelle Feuerwerk über dem Wannsee entzündet wird, führen die Stars in Concert aus dem Estrel-Hotel Mitsing-Evergreens wie „Dancing Queen“ und „Thank You For The Music“ auf.

Schon vorher haben, schwungvoll anmoderiert vom Öffentlichkeitsarbeiter Jesse George, die Musiker von Kirk Smith and Band den gut gelaunten Gästen kräftig eingeheizt. Spürbar die Freude, endlich wieder in diesem Rahmen zusammenzukommen und alte Bekannte wiederzutreffen.

Christian Lindner löffelt Chili con Carne

Langjährige Freunde und Förderer der American Academy wie Regisseur Volker Schlöndorff oder der frühere Diplomat Bernhard von der Planitz sind ebenso gekommen wie Christiane Stützle, Anwältin der Filmbranche, oder Kunstexperte René Scharf. Auch auf der Gästeliste: der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev, Journalistin Deidre Berger, Rabbiner Yehuda Teichtal, Unternehmerin Catherine von Fürstenberg-Dussmann und der Komponist Todd Fletcher. Der Präsident der American Academy, Daniel Benjamin, spaziert ebenfalls durch den Garten.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat die Honoratiorenriege auf der Terrasse verlassen und löffelt, ins Gespräch vertieft, auf einer Bank am Wasser scharfes Chili con Carne. Schachteln mit Donuts werden durch die Gegend getragen.

Auf eine große Karte der USA können die Gäste Glitzersteinchen kleben – und so die Orte markieren, an denen es ihnen am besten gefallen hat. Großfotos mit Ansichten aus allen Teilen der USA regen dazu an, mal wieder über den großen Teich zu reisen. Vielleicht noch vorm Unabhängigkeitstag im nächsten Jahr?

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