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Menschen feiern Silvester mit Feuerwerk auf dem Alexanderplatz.

© Ostkreuz/Sebastian Wells

Soziologe zu Berliner Silvester-Randalen: „Wenn das Biodeutsche betrifft, wird wenig darüber gesprochen“

Ein Experte warnt davor, die Debatte über die Böller-Eskalationen in Berlin nur mit Blick auf den Migrationshintergrund zu führen. Das Problem sei gesamtgesellschaftlich.

Der Berliner Soziologe Özgür Özvatan, Experte für Integrations-, Extremismus- und Demokratieforschung, mahnt in der Debatte um die eskalierte Silvesternacht in Berlin an, das Problem auf gesamtgesellschaftlicher Ebene zu diskutieren, jenseits vom Migrationshintergrund. „Männer in Gruppen plus Alkohol oder Drogen – das ist eine explosive Mischung“, sagt er.

„Wenn das sogenannte Biodeutsche betrifft – beispielsweise bei Fußballspielen –, wird jedoch wenig darüber gesprochen.“ Das Problem werde vor allem dann thematisiert, wenn Menschen mit Migrationshintergrund beteiligt seien. „Dann wird eine Debatte über mangelnde Integration geführt. Dahinter steht das Narrativ: Wenn es diese migrantischen Jugendlichen nicht gäbe, hätten wir diese Probleme nicht. Diesem sollten Parteien der Mitte nicht aufsitzen.“

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Als einen Grund für die Ausschreitungen sieht Özvatan einen Vertrauensverlust in die liberale Demokratie und ihre Institutionen, sowie sinkenden Respekt gegenüber den Repräsentanten des Staates. „Das sind aber keineswegs Entschuldigungen für die von Männergruppen ausgehende Gewalt“, sagt er. (Tsp)

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