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07.03.2024, Brandenburg, Beeskow: Ein Pelikan, vermutlich Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus), schwimmt auf der Spree in Ostbrandenburg. Zuvor hatte die Märkische Oderzeitung über die Sichtung des ungewöhnlichen Gastes berichtet. Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Patrick Pleul

Update

„Sowas gab's hier noch nie“: Was macht ein Pelikan auf der Spree?

Weit entfernt von seinem natürlichen Lebensraum ist auf der Spree ein Pelikan gesichtet worden. Noch wird über seine Herkunft gerätselt. Der Tierpark Berlin hat eine Vermutung.

Wird 2024 das Jahr des Pelikans? Kurz nachdem ein männliches Pelikanpärchen im Zoo ein Küken adoptiert hat, macht schon wieder ein Artgenosse Schlagzeilen: Auf der Spree in Beeskow ist ein Pelikan gesichtet worden. Am Mittwoch schwamm das Tier vor dem Haus von Fischer Heinz Kraemer, wie der 74-Jährige der Deutschen Presse-Agentur berichtete. „Sowas gab's hier noch nie“, sagte Kraemer. Demnach hatte er schon am Montag und am Dienstag von Sichtungen in dem Ort im Landkreis Oder-Spree gehört.

Laut Kraemer hat das Tier keinen Ring und kann gut fliegen. Auch sei es äußerst zahm und nicht menschenscheu. Am Mittwoch habe er das Tier mehrfach gefüttert. Auch am Donnerstag gab es ein paar Fische.

Heinz Kraemer, Rentner und Fischer, füttert den Pelikan.
Heinz Kraemer, Rentner und Fischer, füttert den Pelikan.

© dpa/Patrick Pleul

Kraemer war nach eigenen Angaben ein Leben lang Fischer und fischt im Ruhestand immer noch nebenbei für die Storkower Fischgenossenschaft. Er vermutet nicht nur, dass der Pelikan ein Jungtier ist, weil er braune Flecken auf den Flügeln hat. Seiner Meinung nach muss das Tier irgendwo entwischt sein.

Am Donnerstag waren viele Schaulustige unterwegs, um einen Blick auf das Tier zu erhaschen. Zuvor hatte die „Märkische Oderzeitung“ über die Sichtung berichtet.

Pelikan hat sich mutmaßlich verirrt

Der Berliner Tierpark geht davon aus, dass es sich bei dem Tier um einen jungen Rosapelikan handelt. „Dieser kommt vereinzelt sogar in Europa vor“, sagte eine Sprecherin. Für gewöhnlich aber weder in Brandenburg noch in Deutschland. Rosapelikane seien vor allem am Schwarzen Meer zu finden, unter anderem in Bulgarien, Rumänien und Moldawien, aber auch an der Adria, etwa in Albanien. Die meisten Tiere brüten den Angaben zufolge im Donaudelta in Rumänien sowie in der Türkei und in Griechenland und verbringen den Winter in Nordostafrika. Auch in Asien und Afrika gibt es Rosapelikane.

Was macht das Tier also in Brandenburg? Nach Angaben des Tierparks gelten Pelikane als die größten flugfähigen Wasservögel der Welt. „Es ist daher nicht auszuschließen, dass der Pelikan ursprünglich aus den Brutgebieten in Europa stammt und sich nach Deutschland verirrt hat.“ Die niedrigen Temperaturen sollten ihm keine großen Probleme bereiten, wie die Sprecherin sagte, Rosapelikane gelten als anpassungsfähig.  (dpa)

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