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Geübt im Winken. König Charles III. und Königin-Gemahlin Camilla können aber auch Hände schütteln.

© dpa/Andrew Milligan

Selfieverbot und Frack-Pflicht beim Bankett : Das sind die Benimmregeln für den Besuch von König Charles in Berlin

Selfies sind strikt verboten. Wer dem König beim Empfang vorgestellt wird, muss weder in einen Hofknicks versinken noch eine tiefe Verbeugung machen. Die Regeln im Überblick.

Wenn ein König zu Besuch kommt, steht traditionell die Frage im Raum, wie man sich benimmt, wenn man das Glück hat, ihm und der Königin-Gemahlin tatsächlich zu begegnen.

Im Grunde gelten ähnliche Verhaltensregeln wie bei den Besuchen der Queen. Die meisten sind selbsterklärend. Dazu gehört, dass man etwa beim Empfang der Botschaft nicht auf Charles III. und Königin-Gemahlin Camilla zustürzt und sich selbst vorstellt. Man wartet ab, bis das Königspaar entweder von selbst auf einen zukommt, oder bis man von Mitarbeitern der Botschaft vorgestellt wird.

Und was dann? Immer wieder kommt die Frage auf, ob eine Verbeugung oder ein Hofknicks Pflicht sind. Viele kennen das Ritual aus der Netflix-Serie „The Crown“. Tatsächlich gelten Muss-Vorschriften aber nur für Angehörige der königlichen Familie.

Auch der europäische Hochadel weiß in der Regel, was wann erwartet wird. Wer sich dem nicht anschließen mag, weil er sich entweder als strammer Republikaner fühlt oder aber sich schlicht komisch dabei vorkommt, kann es auch einfach beim Händeschütteln belassen.

130
Gäste erwartet der Bundespräsident zum Staatsbankett. Die Hälfte muss im Frack erscheinen.

Auch da gilt aber, dass der König seine Hand zuerst ausstreckt. Ansonsten können die Herren, wie es der Tradition entspricht, eine Verbeugung mit dem Kopf andeuten und die Damen einen kurzen Hofknicks machen.

Beim ersten Mal heißt es „Your Majesty“

Was die Anrede betrifft, sind die Regeln relativ klar. Beim ersten Mal heißt es „Your Majesty“ oder, wenn beide involviert sind, „Your Majesties“.

Ist das erste Mal erst überstanden, reicht es in der Folge, den König mit „Sir“ anzusprechen und die Königin-Gemahlin mit „Ma’am“, was ausgesprochen wird wie das englische Wort für Marmelade „jam“. Nur natürlich mit einem „M“ am Anfang.

Eine Vorschrift gibt es, die ist streng und eindeutig. Wer das Schicksal der britischen Royals verfolgt hat, wird sie auch einleuchtend finden. So verführerisch es sein mag, für den Rest des Lebens ein Beweisfoto von der Begegnung mit dem König mit sich herumzutragen: Selfies sind strikt verboten. Schon die Bitte darum ist ein absolutes No-Go.

Eine besondere Hürde wartet noch auf die Hälfte der 130 Gäste, die das Glück haben, am Staatsbankett teilnehmen zu dürfen, das Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit seiner Frau Elke Büdenbender zu Ehren von König Charles III. und Königin-Gemahlin Camilla gibt.

Als Bundespräsident will Steinmeier den ersten Besuch, den Charles III. einem europäischen Land abstattet, nutzen, um einen starken Impuls für die Zukunft der deutsch-britischen Beziehungen zu geben.

Es ist aber bekannt, dass er auch privat mit dem König befreundet ist, und dass auch die Ehefrauen freundschaftlichen Umgang miteinander pflegen. Um die Besonderheit dieses Besuchs zu unterstreichen, gibt es daher nicht nur die Begrüßung mit militärischen Ehren erstmals am Brandenburger Tor.

Auch der Dresscode ist besonders feierlich wie sonst. Zum Dinner sollen die Herren im Frack erscheinen. In einer Stadt, in der über viele Jahre manche Gäste der festlichen Berlinale-Eröffnung den Dresscode „Smoking“ konsequent mit „lockeres T-Shirt reicht“ interpretiert haben, ist das in der Tat ein Signal und eine protokollarische Herausforderung. Darüber haben sich gewiss auch die Schneider gefreut.

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