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Noch vor der Krönung: König Charles III. und seine Frau Camilla kommen zum Staatsbesuch und setzen damit ein besonderes Zeichen.

© AFP/Chris Jackson

Besuch noch vor der Krönung: König Charles III. kommt mit Gemahlin nach Berlin

Erstmals begrüßt der Bundespräsident im März einen Staatsgast mit militärischen Ehren vor dem Brandenburger Tor. Möglichst viele Berliner sollen dabei sein.

Große Ereignisse werfen ihre Bilder voraus. Zwischen Großbritanniens Botschafterin Jill Gallard und der Sprecherin des Bundespräsidenten, Cerstin Gammelin, steht in der britischen Botschaft am Freitagnachmittag auf einer Staffelei ein Gemälde, das König Charles III. und die Königin-Gemahlin Camilla zeigt.

Und jetzt ist es endlich offiziell. Praktisch zeitgleich mit dem Buckingham Palace in London und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron verkündet die Botschafterin, dass das Paar in der letzten Märzwoche – noch vor der Krönung Anfang Mai – im Rahmen eines offiziellen Staatsbesuches nach Frankreich und Deutschland kommt.

Unsere Länder stehen vor großen Herausforderungen.

Jill Gallard, Botschafterin von Großbritannien 

Das ist, wie die Botschafterin unterstreicht, ein ganz besonderes Zeichen der Verbundenheit, mit dem gemeinsame Geschichte, Kultur und Werte gewürdigt werden. „Unsere Länder stehen vor großen Herausforderungen“, sagt sie und erwähnt unter anderem den Krieg gegen die Ukraine und den Klimawandel.

Enge Verbundenheit auch nach dem Brexit

Weil Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinerseits auch ein besonderes Zeichen der Verbundenheit setzen möchte, werden die beiden am 29. März mit militärischen Ehren empfangen. Das ist normal für einen Staatsbesuch, aber zum ersten Mal findet diese Zeremonie am Brandenburger Tor statt.

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offizielle Besuche hat Charles bereits in Deutschland absolviert, privat war er noch öfter im Land.

Damit will der Bundespräsident nicht nur seine besondere Freude ausdrücken und ein Signal geben, wie wichtig die deutsch-britischen Beziehungen auch nach dem Brexit sind. Es soll auch möglichst vielen Bürgern Gelegenheit gegeben werden, dabei zu sein. Details sollen aus Sicherheitsgründen aber erst kurz vorher bekannt gegeben werden.

Die Einladung hatte Steinmeier, der sich gut mit dem britischen König versteht und ihn in seiner Zeit als Bundespräsident schon sechsmal getroffen hat, bereits am Rande der Trauerfeierlichkeit nach dem Tod der Queen im September überbracht.

Charles III. hat eine besondere Beziehung zu Deutschland. Es ist bereits sein 29. offizieller Besuch in Deutschland. Wie die Botschafterin sagte, war er seit 1962 aber bereits 40-mal zu Besuch in Deutschland, teils auch privat.

Für sie sei es ein Höhepunkt gewesen, ihn gleich in der ersten Woche ihrer Amtszeit in Berlin zu erleben. Im November 2020 sprach Charles III., der damals noch der Prince of Wales war, im Bundestag.

Offizielle Bekanntgabe. Großbritanniens Botschafterin Jill Gallard freut sich auf den Besuch in der letzten Märzwoche.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Auch diesmal wird er dort wieder eine Rede halten. Die Staatsbesucher werden außerdem Ehrengäste bei einem Staatsbankett sein, das der Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender für sie geben werden.

Neues Konsulat in Bordeaux

Zu den zentralen Themen des Besuchs sollen Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt gehören, außerdem solle der Opfer und Herausforderungen der gemeinsamen Vergangenheit gedacht werden, die eine dauerhafte Zusammenarbeit und Versöhnung hervorgebracht haben, hieß es.

Insgesamt sind die Staatsgäste, die in Begleitung des britischen Außenministers kommen, vom 26. bis 31. März unterwegs. In Frankreich besichtigen sie unter anderem ein Bio-Weingut, das Pionierarbeit bei der nachhaltigen Weinherstellung geleistet hat, und eröffnen das britische Konsulat in Bordeaux.

Begegnung mit Geflüchteten

Nach der Ankunft am 29. März sind sie am 30. März den ganzen Tag lang in Berlin und Brandenburg unterwegs. Unter anderem steht ein Treffen mit Geflüchteten aus der Ukraine auf dem Programm, und Elke Büdenbender besucht mit Königin-Gemahlin Camilla die Komische Oper, wo sie sich über Projekte zur Überwindung von Barrieren informieren werden.

Außerdem gibt es in Brandenburg ein Treffen mit Angehörigen einer gemeinsamen deutsch-britischen Militäreinheit mit der Vorführung ihrer auf den Bau von Brücken spezialisierten Amphibienfahrzeuge.

Am 31. März reisen die königlichen Besucher weiter nach Hamburg, wo unter anderem eine Tour durch den Hafen und ein feierlicher Empfang mit Gästen aus der örtlichen britischen Community auf dem Programm stehen.

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