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Auch am Hubertussee reagieren Tiere empfindlich auf Störungen.

© imago images/Travel-Stock-Image

Seen in Berlin: Fünf Tipps, wie Badegäste die Natur schützen können

Wer in Seen badet, kann gleichzeitig die Natur schützen. Der Naturschutzbund erklärt, welche Regeln dabei zu beachten sind.

Die Vegetation am Ufer des Weißen Sees in Pankow ist zu großen Teilen zerstört, unter anderem, weil dort gebadet wird, wo es eigentlich gar nicht erlaubt ist. An diesen Stellen werden jetzt Zäune aufgestellt.

Der Landesverband Berlin des Naturschutzbunds (Nabu) sorgt sich um die Natur an den Seen und um die Wasserqualität. Deshalb gibt der Verband Hinweise, wie Badegäste Wasserqualität und Ufervegetation schützen können, ohne auf ihren Spaß zu verzichten.

„Wer beim Badespaß nur an sein eigenes Vergnügen denkt, kann der Natur und den Gewässern schaden“, sagt Lena Hornung, Referentin für Gewässerschutz beim Nabu Berlin. „Wir möchten den Menschen nicht die schönste Sommerbeschäftigung verbieten, wir möchten nur darum bitten, ein paar Dinge zu berücksichtigen“, sagt die Geoökologin. „Denn am Ende haben auch wir Menschen nichts von einem umgekippten See mit toten Fischen und vermüllten Ufern.“

Viele der 79 Seen in der Hauptstadt leiden unter dem Ansturm der Badegäste. Deshalb empfiehlt der Nabu folgende Verhaltensregeln.

1 Zäune respektieren

Der Nabu weist Badende darauf hin, Schutzgebiete und Zäune zu respektieren. Wege sollten nicht verlassen werden und es darf, wenn überhaupt, nur an ausgewiesenen Stellen gebadet werden. 

2 Abstand zum Schilf halten

Röhricht ist ein wichtiges Biotop am Ufer von Seen und Flüssen, das bedroht ist. Es besteht aus Schilf und Rohrkolben und ist Lebensort vieler Tiere. Vögel wie der Drosselrohrsänger bauen ihre Nester zwischen die Halme, im Wasser laichen Fische und Amphibien und ist der Lebensraum vieler Libellen und Käfer.

Um die Tiere nicht zu stören und das Schilf nicht zu beschädigen, sollte beim Spazieren, Baden, Angeln und Bootsfahren ein Abstand von mindestens zehn Metern eingehalten werden. Auch schnell fahrende Motorboote schädigen durch den Wellenschlag das sensible Röhricht.

3 Hunde anleinen

Wer seinen Hund an die Leine nimmt, schützt nistende Vögel. Besonders in der Brut- und Setzzeit (März bis August) können Hunde Wildtiere bei der Aufzucht ihres Nachwuchses stören und aufscheuchen. Wenn Vögel bei der Brut aufgeschreckt werden, sind ihre Nester ungeschützt Fraßfeinden ausgeliefert. Werden sie zu oft gestört, geben Vögel ihre Brutplätze auf.

4 Auf Sonnenmilch verzichten oder sie gut einwirken lassen

Sonnenschutzmittel enthalten UV-Filter und versprechen umfassenden Hautschutz. Doch die Inhaltsstoffe schaden Tieren und Pflanzen und belasten die Gewässer. Deswegen sollte man sich erst nach dem Baden eincremen. Wer nicht auf Sonnencreme verzichten kann, sollte sie gut einziehen lassen und vor dem Sprung ins Wasser mindestens eine halbe Stunde warten.

5 Lärm und Müll vermeiden

Plastikmüll zersetzt sich zu Mikroplastik, verteilt sich überall in der Natur und wird von Tieren und Menschen aufgenommen. Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen vergiften durch das enthaltene Nikotin und weitere Schadstoffe bis zu tausend Liter Wasser und können gentoxische Schäden an Tieren verursachen.

Lärm kann bei Tieren zu Gehörschäden führen. Vor allem Vögel und Säugetiere meiden Lärmquellen und müssen sich andere Lebensräume erschließen.

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