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Sie haben ihre Fans: Viele Menschen finden Waschbären hinreißend, andere betrachten sie als Plage.

© dpa/Britta Pedersen

Obwohl er die Tiere unfruchtbar machen will: Verein zum Schutz von Waschbären erhält Berliner Tierschutzpreis

Waschbären sind in Berlin weit verbreitet, manche Menschen sehen sie als Plage. Ein Verein setzt sich für den Schutz der Kleinbären ein – und plant ein Pilotprojekt.

Für seine Arbeit zum Schutz von Waschbären hat der Verein „Hauptsache Waschbär“ den Berliner Tierschutzpreis verliehen bekommen. Die Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, Felor Badenberg (parteilos, für CDU), und die Landestierschutzbeauftragte Kathrin Herrmann zeichneten den Verein bei der Verleihung am Samstagnachmittag auf dem Alexanderplatz mit einem Preisgeld von 5000 Euro aus.

Auf der Suche nach einer tierschutzkonformen Maßnahme zur Populationskontrolle bereite der Verein ein wissenschaftliches Pilotprojekt zur Unfruchtbarmachung von Waschbären vor, hieß es in einer Mitteilung. „Dieses Vorhaben wird über die Berliner Landesgrenzen hinaus begrüßt.“

In Berlin sind Waschbären mittlerweile weit verbreitet. Sie leben unter Containern, in Schrebergärten, leerstehenden Gebäuden, Dachböden, aber auch in der Dämmung von Hauswänden und Dächern. Manche Menschen sehen in dem Kleinbären eingewanderte Schädlinge, die Vogelnester ausräumen, bedrohte Frösche fressen, sich in Dächern breit machen und Mülltonnen plündern.

Der Tierschutzpreis-Gewinner setzt sich eigenen Angaben zufolge gegen das schlechte Ansehen von Waschbären ein. Demnach ist die Not der Tiere groß. Sie stünden seit 2016 auf der EU-Liste der invasiven Tierarten und würden „extrem bejagt“, wie es auf der Website heißt. Deswegen setze der Verein sich für einen langfristigen Schutz der Tiere ein.

„Im Kampf gegen Tierausbeutung und Speziesismus und für mehr Aufklärung über die Belange der Tiere ist das unermüdliche Engagement von Tierschützerinnen und Tierschützern unverzichtbar“, sagte Herrmann laut Mitteilung.

Begnungshöfe und Gnadenhof ebenfalls ausgezeichnet

Bei der Preisverleihung wurden zwei weitere Vereine für ihre Arbeit ausgezeichnet. Der Verein „Lasst die Tiere leben“, der zwei Höfe zur Begegnung von Menschen und Tieren betreibt, wurde mit dem Jugendpreis des Berliner Tierschutzes ausgezeichnet.

Der Verein „Gnadenhof und Wildtierrettung Notkleintiere“ erhielt den Ehrenpreis des Berliner Tierschutzes.

Der Tierschutzpreis des Landes Berlin würdigt Menschen, Tierschutzorganisationen oder Aktionen, die sich besonders um den Schutz von Tieren in Berlin einsetzen.

Berlinerinnen und Berliner konnten vorab Kandidaten für den Preis vorschlagen. Unter den Einsendungen wählte eine Jury anschließend die Gewinner aus. (dpa)

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