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Soziologisch gesehen ist das jüdische Leben in Deutschland eine Geisterkategorie.

© stock.adobe/thauwald-pictures/Picasa

Neue Plattform gegen Verschwörungsmythen: Berliner Verein unterstützt Betroffene von antisemitischen Ideologien

Insbesondere jüdische Menschen werden immer wieder Opfer von Verschwörungserzählungen. Eine Möglichkeit zur Gegenrede soll die Plattform „Oy Vey“ bieten.

„Oy Vey“ – das ist nicht nur ein Song des 2018 verstorbenen Rappers Mac Miller, sondern vor allem ein jiddischer Ausdruck, der wohl am ehesten mit dem Ausruf „Oh weh!“ übersetzt werden kann. Schock, Bestürzung, Entrüstung verbergen sich hinter diesen beiden Worten, die seit kurzem auch namensgebend sind für das neue Projekt des Berliner Vereins „Werteinitiative – jüdisch-deutsche Positionen“.

Mit „Oy Vey! – Plattform gegen Verschwörungsmythen“ will die Werteinitiative eine Möglichkeit schaffen, die Gegenrede zu verschwörungsideologischen Inhalten online zu erleichtern. Insbesondere Jüdinnen und Juden werden immer wieder Opfer von antisemitischen Vorurteilen und Verschwörungsmythen. Die Plattform soll von Verschwörungserzählungen Betroffene sowie eine kritische Öffentlichkeit auf Social Media stärken.

Mit einfachen Tools soll die Selbstwirksamkeit gestärkt werden

„Oy Vey“, das steht auch für Ohnmacht – und oft fühlen sich Menschen ohnmächtig, wenn sie verschwörungsideologisch und antisemitisch angegriffen und beleidigt werden. Die Anonymität des Internets erleichtert zudem die Verbreitung von Falschinformationen und fehlgeleiteten Ideologien. Betroffene können sich kaum vor übler Nachrede und Angriffen schützen. „Daher geben wir gerade den Betroffenen einfache und schnell erreichbare Tools zur Gegenrede an die Hand, um ihre Selbstwirksamkeit zu stärken“, heißt es seitens der Werteinitiative.

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Die Plattform bietet über eine thematische Suchfunktion kurze Texte, Sharepics, GIFs und Videos, die kopiert und gepostet werden können. Das Material ist laut dem Verein „gründlich recherchiert und didaktisch wie grafisch aufgearbeitet“. Kooperationen mit Personen und Organisationen, die in den Themenfeldern Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und digitale Hassrede arbeiten, ermöglichen inhaltliche und perspektivische Vielfalt. 

Die Plattform informiert auch über die Ursprünge von Verschwörungstheorien

„Wir stellen jeweils an die unterschiedlichen Social-Media-Plattformen angepasstes Gegenrede-Material zur Verfügung, welches den speziellen Gegebenheiten des Onlineraums angepasst ist, damit auch Zuschauende und Zuhörende, die Verschwörungsmythen begegnen, befähigt werden, Gegenrede zu leisten und so Zivilcourage zu zeigen“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins zum Kickoff der Plattform. Bespielt werden hierfür auch Instagram, Twitter, Facebook, TikTok und YouTube.

Zusätzlich finden sich auf „Oy Vey“ Hintergrundinformationen zu den Ursprüngen von Verschwörungsmythen und ihrem Wirken über die Zeit, um auch eine tiefergehende Befassung mit dem Thema zu ermöglichen. Gefördert wird das Projekt unter anderem vom Bundesministerium des Innern und für Heimat.

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