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ARCHIV - 14.06.2016, Berlin: Außenansicht vom Olympiastadion, das für die Olympischen Spiele 1936 errichtet worden war. In der Hauptstadt laufen die Debatten über eine Bewerbung um Olympia 2036. (zu dpa: «Berliner Politik sieht Olympia 100 Jahre nach Nazi-Spielen als Chance») Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jens Kalaene

Olympische Spiele 2036 und 2040: Berlin will deutscher Olympia-Bewerbung beitreten

Der Berliner Senat will der nationalen Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele beitreten. Ein Memorandum of Understanding mit dem DOSB soll am Dienstag unterzeichnet werden.

Der Berliner Senat will der nationalen Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele beitreten. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wollen der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Dienstag nach dem Beschluss durch den Senat unterzeichnen.

Angedacht ist eine gemeinsame nationale Bewerbung verschiedener Städte und Regionen Deutschlands für die Olympischen Spiele im Jahr 2036. Sollte der Versuch keinen Erfolg haben, werde 2040 eine erneute Bewerbung angestrebt, hieß es aus Koalitionskreisen.

In dem Memorandum, das dem Tagesspiegel vorliegt, verständigen sich die Beteiligten unter anderem auf die „ausschließliche Nutzung vorhandener oder temporär ertüchtigter Veranstaltungsstätten“. Weitere Voraussetzungen seien eine breite Beteiligung und Zustimmung der Bevölkerung, sowie ein „spürbarerer Impuls“ für die Entwicklung des Sports.

Deutscher Olympischer Sportbund erarbeitet ein Konzept für die Bewerbung

Insbesondere der Bau von neuen, „riesigen Betonbauten“, die später leer stünden, müsse verhindert werden, hieß es aus Koalitionskreisen. Das schließe jedoch nicht aus, mobile Anlagen für die Zeit der Spiele aufzubauen.

Rechtlich bindend ist das Memorandum nicht. Der Senat erklärt damit lediglich seine Bereitschaft für die gemeinsame Bewerbung unter dem Dach des DOSB.

Welche Städte letztlich Teil der deutschen Bewerbung werden, wählt der DOSB erst noch aus. Auch weitere Schritte, wie die Erarbeitung eines Grobkonzeptes obliegen nun den Sportfunktionären, heißt es in dem Memorandum, das dem Tagesspiegel vorliegt.

Dieses soll bis Mitte 2024 vorliegen und wird mit 1,8 Millionen Euro vom DOSB finanziert werden. Bis Ende 2025 soll das finale Konzept erstellt werden, bezuschusst mit je maximal 500.000 Euro durch die beteiligten Städte und Bundesländer.

CDU und SPD hatten im Koalitionsvertrag bekräftigt, dass Berlin als ein Austragungsort im Rahmen einer möglichen nationalen Bewerbung um die Durchführung von Olympischen und Paralympischen Sommerspielen in Deutschland zur Verfügung stehe.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte bereits im September, es gebe die einmalige Chance, mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine nationale Bewerbung zu starten, bei der Berlin als Hauptstadt und Sportmetropole neben anderen Städten eine überragende Rolle spielen werde. „Die sportliche Infrastruktur in Berlin ist sehr gut, 70 Prozent von Olympischen Spielen könnten schon jetzt stattfinden. Berlin würde auch sehr davon profitieren - beim Ausbau der Infrastruktur oder beim Wohnungsbau.“

Am Austragungsjahr 2036, genau 100 Jahre, nachdem die Nazis die Wettkämpfe für ihre Zwecke instrumentalisierten, gibt es allerdings deutliche Kritik. Die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Klara Schedlich, sagte, es wäre risikoreich, die Spiele dann auszutragen. „Alle verbinden 1936 mit Propaganda, mit Rassismus, mit dem Dritten Reich.“ (mit dpa)

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