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Die Kommission sieht den Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, herauszufinden, welche und wie viele Fälle des sexuellen Missbrauchs es gegeben hat. 

© picture alliance / dpa/Matthias Schrader

Missbrauch in der katholischen Kirche: Streit um Aufarbeitungskommission für Ost-Bistümer

Die Kommission, die sexuellen Missbrauch unter anderem im Erzbistum Berlin aufarbeiten soll, kam am Donnerstag erstmals zusammen. Betroffenenvertreter übten harsche Kritik.

Zum Auftakt der Missbrauchs-Aufarbeitungskommission für die Ostbistümer hat der „Betroffenenbeirat Ost“ scharfe Kritik an der Konstituierung geübt. „Zentraler Kritikpunkt ist der Ausschluss aller Informationen und Akten der Militärseelsorge sowie der Offizialate (Kirchengerichte, d. Red.) von Auskunft und Einsicht für die Kommission“, teilten die Betroffenenvertreter Sabine Otto und Michael Köst am Donnerstag mit. „Ein Entgegenkommen der Bischöfe konnte nicht erreicht werden.“

Zudem habe wegen der fehlenden Berufung eines Betroffenenvertreters durch die Bischöfe nur eine Betroffenenvertreterin an der Sitzung teilgenommen. Sie widersprach daher der Wahl der Vorsitzenden. „Der Betroffenenbeirat bezweifelt, dass die Aufarbeitungskommission für Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und die Katholische Militärseelsorge (IKA) Betroffene angemessen beteiligen und die Interessen Betroffener bei der Aufarbeitung berücksichtigen wird“, hieß es. In dem Beirat haben sich von sexuellem Missbrauch Betroffene aus den drei Bistümern zusammengeschlossen.

Die CDU-Politikerin Uta-Maria Kuder, Ex-Justizministerin von Mecklenburg-Vorpommern, wurde zur Leiterin der Kommission gewählt.

© imago/BildFunkMV

Die frühere Justizministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Uta-Maria Kuder (CDU), wird die „Kommission für die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs“ künftig leiten. Bei ihrer konstituierenden Sitzung wählte die aus Vertretern der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, Betroffenen und Kirchenvertretern gebildete Kommission die katholische Politikerin zu ihrer Vorsitzenden.

Die Kommission sieht den Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, herauszufinden, welche und wie viele Fälle des sexuellen Missbrauchs es gegeben hat. Das aus neun Mitgliedern bestehende Gremium will sich nach eigenen Angaben zunächst einen Eindruck vom Stand der Aufarbeitung in den Bistümern verschaffen. Ziel sei es, die konkreten Strukturen der Bistümer, die Missbrauch beförderten, klar zu identifizieren und auf eine wirksame Prävention sexuellen und geistlichen Missbrauchs in allen Feldern der kirchlichen Arbeit hinzuwirken. (mit dpa)

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