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Activists of "Letzte Generation" (Last Generation) protest for a speed limit on highways as well as for affordable public transport, at the exit of a highway in Berlin, Germany, October 11, 2022. REUTERS/Christian Mang

© Foto: REUTERS/Christian Mang

Update

Einsatzkräfte der Feuerwehr behindert: Klimademonstranten blockieren erneut Straßen in Berlin – Polizei verhindert Klebe-Versuch

Klimablockaden haben in Berlin wieder zu Verkehrseinschränkungen unter anderem auf der A100 geführt. Es kam zu Sperrungen. Feuerwehrkräfte steckten im Stau fest.

| Update:

Klima-Demonstranten haben in Berlin erneut Stau verursacht. Die Berliner Stadtautobahn A100 sei am Montagmorgen in Höhe des Dreiecks Funkturm in Richtung Neukölln sowie auf der Überleitung zur A115 gesperrt worden, teilte die Berliner Verkehrsinformationszentrale (VIZ) auf Twitter mit. Hier seien wieder Klima-Demonstranten „mit einer nicht angemeldeten Aktion am Werk“ gewesen.

Fahrer und Fahrerinnen müssten mit etwa einer halben Stunde Stau rechnen, hieß es am Morgen. Wenig später meldete die VIZ, dass ein Fahrstreifen auf der A100 durch die Polizei freigegeben wurde.

Die Polizei bestätigte am Montagvormittag mehrere Vorfälle auf der A100 sowie an diversen Kreuzungen: Auf der Halenseebrücke seien zwei Menschen festgestellt worden, sagte eine Sprecherin. Auf der Abfahrt Tempelhofer Damm habe es zudem einen „Versuch des Festklebens“ gegeben. Allerdings sei ein Funkwagen der Polizei bereits vor Ort gewesen und habe das verhindern können, sagte die Sprecherin. Hier seien drei Menschen beteiligt gewesen.

Durch die Blockaden auf der Stadtautobahn sind Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr nach Angaben eines Sprechers verspätet an einem Unfallort in Berlin-Wilmersdorf eingetroffen. Dort war eine Radfahrerin unter einem Betonmischer eingeklemmt und lebensgefährlich verletzt worden.

Die Kollegen hätten mit einem sogenannten Rüstwagen mit Spezialtechnik, die etwa zum Anheben schwerer Lasten eingesetzt wird, eine „recht relevante Zeit“ auf der Stadtautobahn A100 im Stau gestanden, sagte Sprecher Rolf Erbe am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Da die Technik nicht zur Verfügung stand, habe man an der Unfallstelle improvisieren müssen, berichtete er verärgert.

Die Feuerwehr sei mit ihrem Hilfsfahrzeug auf der Rudolf-Wissell-Brücke in Charlottenburg in den Stau geraten, wie Erbe am Nachmittag dem Tagesspiegel bestätigte. Wie lange sich der Weg des Rüstwagens zum Unfallort dadurch verzögerte, lässt der Einsatzleiter aus rechtlichen Gründen offen. „Wir stehen jeden Tag im Stau“, sagt der Einsatzleiter, „aber diese Verzögerung wäre vermeidbar gewesen“.

Klimademonstranten blockieren mehrere Kreuzungen

Weitere Sperrungen wegen Klimademonstranten gab es in Moabit, Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg: Die Invalidenstraße wurde zwischenzeitlich in Richtung Chausseestraße zwischen Tiergarten-Tunnel und Friedrich-List-Ufer gesperrt. Hier befanden sich nach Angaben der Polizeisprecherin sechs Personen auf der Straße, von denen sich vier an der Fahrbahn festgeklebt hatten.

Ebenfalls gesperrt wurde die Badstraße Richtung Mitte in Höhe Böttgerstraße, wo sich vier Personen an die Fahrbahn geklebt hatten. Auch die Ostseestraße im Bereich der Kreuzung Greifswalder Straße musste gesperrt werden. Hier befanden sich sieben Menschen auf der Fahrbahn, fünf waren an der Straße festgeklebt. Nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Nachmittag konnten inzwischen alle Blockadeaktionen aufgelöst werden.

Protestierende für den Klimaschutz hatten zuletzt fast täglich mit Blockaden zu erheblichen Behinderungen auf Berlins Straßen geführt. In den vergangenen Monaten hatte die Polizei viele Autobahnausfahrten im Visier und einige Blockaden verhindert. Vermutlich deswegen konzentrieren sich die Demonstranten nun verstärkt auf große Kreuzungen in der Stadt. (dpa,Tsp)

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