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Mit sogenannten Fingerlocks befestigten sich die Klimademonstranten an Autobahn-Schilderbrücken in Berlin.

© Letzte Generation

Update

Aktivisten ketten sich an Schilderbrücken: Erneut Verkehrseinschränkungen wegen Klimaprotesten – rund 240 Aktionen in Berlin seit Januar

Mit Rohrkonstruktionen befestigten die Demonstranten ihre Finger an Brücken, klebten sich auf den Asphalt. In mehr als 100 Fällen sollen Aktivisten wegen Polizeieinsätzen nun zahlen.

| Update:

Auch am Freitag haben Aktionen von Klimaaktivisten wieder zu Einschränkungen im Berliner Straßenverkehr geführt. Wie die Protestgruppe „Letzte Generation“ am Morgen mitteilte, klebten sich erneut Demonstranten im Stadtgebiet auf den Asphalt.

Auf mehreren Schilderbrücken sollen sich nach Angaben der Gruppe zudem Unterstützer mit sogenannten Fingerlocks angekettet haben. Dabei handelt es sich um kleine Rohrkonstruktionen, in denen einzelne Finger befestigt werden.

Zudem seien im Stau Aktivisten mit Plakaten umhergelaufen, hieß es. Die Gruppe fordert die Regierung auf, „endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Klimakatastrophe in den Griff zu bekommen.“

An mehreren Orten im Stadtgebiet klebten sich die Demonstranten am Freitag auf Fahrbahnen fest.
An mehreren Orten im Stadtgebiet klebten sich die Demonstranten am Freitag auf Fahrbahnen fest.

© Letzte Generation

Eine Polizeisprecherin bestätigte fünf laufende Einsätze im Stadtgebiet. Die Berliner Stadtautobahn A100 war betroffen: An der Abfahrt Kaiserdamm sowie am Innsbrucker Platz hätten sich jeweils zwei Menschen an eine Schilderbrücke geklebt. Dort kam es zu teils langen Staus, laut Polizei konnten die Strecken erst am frühen Nachmittag wieder komplett freigegeben werden.

Weitere Aktionen gab es an der Torstraße/Ecke Schönhauser Allee sowie Landsberger Allee/Ecke Danziger Straße und an zwei Stellen auf dem Mehringdamm. Nach Angaben der Polizeisprecherin waren insgesamt mindestens 25 Menschen beteiligt.

Nach Angaben der „Letzten Generation“ war zudem die A100 zwischen Wexstraße und Detmolder Straße betroffen. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) Berlin schrieb auf Twitter außerdem von einem Polizeieinsatz auf der A100 zwischen Messedamm und Funkturm aufgrund von Klimademonstranten. Beide Einsätze konnte die Polizei am Morgen nicht bestätigen.

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Die Klimaschutz-Protestgruppe „Letzte Generation“ hat zuletzt fast täglich mit Blockaden für erhebliche Behinderungen auf Berlins Straßen gesorgt. In den vergangenen Monaten hatte die Polizei viele Autobahnausfahrten im Visier und einige Blockaden verhindert. Vermutlich deswegen konzentrieren sich die Demonstranten nun verstärkt auf große Kreuzungen in der Stadt.

Zuletzt sorgten Attacken auf Kunstwerke für Schlagzeilen – und Empörung. So hatten etwa Aktivisten am vergangenen Sonntag im Potsdamer Museum Barberini Kartoffelbrei gegen das mit Glas geschützte Gemälde „Getreideschober“ (1890) des französischen Impressionisten Claude Monet gespritzt und entschlossenere Maßnahmen gegen den Klimawandel gefordert.

Nach Angaben der Berliner Polizei gab es seit 24. Januar in der Hauptstadt bislang rund 240 Aktionen von Klimademonstranten. Müssen Polizistinnen und Polizisten angeklebte Aktivisten von der Straße ablösen, sollen diese in bestimmten Fällen dafür zahlen. Die rechtlichen Anforderungen dafür seien aber in der Praxis hoch, erklärte eine Sprecherin.

Es müsse eine gewisse Gefährdungsvorlage vorliegen – etwa, wenn ein Krankenwagen nicht durchkomme. 408 solcher Verfahren seien bis zum 21. Oktober in Bearbeitung gewesen, teilte die Polizeisprecherin mit. 102 Bescheide seien bislang erlassen worden. In diesen Fällen habe die Gebühr jeweils 241 Euro betragen, so die Sprecherin. Zuvor hatte die „Berliner Morgenpost“ berichtet. (mit dpa)

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