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Foto: BVG/Andreas Süß; Auszubildende Emily Nikolay zeigt Olaf Scholz die Kfz-Werkstatt auf dem neuen Ausbildungs-Campus der BVG

© BVG/Andreas Süß

Hoher Besuch in Berlin-Charlottenburg: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht neuen BVG-Ausbildungscampus

Wenige Tage nach der Eröffnung des neuen Campus der Berliner Verkehrsbetriebe kam der Bundeskanzler persönlich vorbei. Beim Werkstattbesuch sah Scholz Azubis bei der Arbeit zu.

Langsam führt Tabea Lucas das Schweißgerät an einer Linie entlang. Ihre Hand bewegt sie, ohne abzusetzen, über den Tisch. Dabei blickt sie durch ihr Visier, in das eine Virtual-Reality-Brille eingebaut ist. Neben Lucas sitzt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und sieht der Auszubildenden beim digitalen Schweißen zu.

Auf dem neu eröffneten Ausbildungscampus der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in Charlottenburg lernen Auszubildende die Technik für Schweißarbeiten, wie sie etwa bei Instandhaltungsarbeiten erforderlich sind. Anlässlich des „Sommers der Berufsausbildung“ besuchte der Kanzler den Campus. Mit dieser Aktion werben Ministerien, Behörden, Wirtschaft und Gewerkschaften für eine berufliche Ausbildung in Deutschland. Das Ziel: Junge Menschen für die duale Berufsbildung begeistern und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Für Scholz ist es wichtig, viele junge Menschen für Ausbildungsberufe zu überzeugen. „Was wir aber auch hinkriegen müssen: Dass wir diese gute Tradition auch nutzbar machen für die, die aus einem anderen Land kommen, um in Deutschland eine Ausbildung zu machen und später hier berufstätig sind“, sagt der Kanzler.

Mehr als 200 neue Azubis bei der BVG

Fertig mit der Schweißnaht setzt Tabea Lucas den Helm ab, dreht sich zum Kanzler und zeigt auf einem Bildschirm hinter den beiden. Hier könne er nun an den Diagrammen sehen, wie schnell sie geschweißt hat und wie gerade die Naht geworden ist.

„Das digitale Schweißen mit Virtual Reality hat den Vorteil, dass sich die Auszubildenden ohne Hemmungen ausprobieren können, bevor sie mit Material schweißen“, sagt Stefan Christian, der an der Planung und Umsetzung der neuen Werkstätten auf dem Campus beteiligt war. Durch das digitale Schweißen würden weniger Unfälle, etwa durch Verbrennungen, entstehen. Außerdem würden weniger Ressourcen verbraucht und niemand müsse ein schlechtes Gewissen haben, wenn eine Naht mal nicht geklappt habe.

Für Deutschland ist es wichtig, dass viele Menschen einen Beruf lernen. Das setzt aber auch voraus, dass es genügend Ausbildungsplätze gibt.

Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler

„Für Deutschland ist es wichtig, dass viele Menschen einen Beruf lernen. Das setzt aber auch voraus, dass es genügend Ausbildungsplätze gibt“, sagt Olaf Scholz.

In diesem Jahr bewarben sich bei der BVG rund 5000 Personen. Und: Mehr als 200 Auszubildende haben dort ihre Ausbildung im Spätsommer angefangen – ein Anstieg um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Berliner Verkehrsbetriebe bieten 13 verschiedene Ausbildungsberufe an, vom Elektroniker für Betriebstechnik über den Gleisbauer bis hin zum Kaufmann für Betriebstechnik.

Wenige Tage nach der Eröffnung des neuen BVG-Ausbildungscampus kam Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich vorbei.

© REUTERS/ANNEGRET HILSE

Olaf Scholz geht weiter zu nächsten Station seines Werkstattbesuchs. Hier zeigt ihm die Kfz-Auszubildende Emily Nikolay, wie sie mit einer sogenannten Radgreifer-Hebeanlage einen zwölf Tonnen schweren Bus anhebt. „Ich finde es eine nette Geste und überhaupt nicht selbstverständlich, dass sich der Kanzler vorbeikommt und sich für unsere Ausbildung interessiert“, sagt sie.

Der neue BVG-Ausbildungscampus mit Klinkerfassade und Fotovoltaikanlagen, der rund 68 Millionen Euro gekostet hat, wurde vergangenen Freitag eingeweiht. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) kam an diesem Tag zum Start des neuen Ausbildungsjahrgangs nach Charlottenburg. Es war also der zweite hohe Besuch in kurzer Zeit. Kanzler Scholz besuchte im April schon einmal die BVG. Da lenkte er selbst einen der gelben Elektrobusse.

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