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Berliner Ansichten: Heinz seins: Sarrazin investiert in Problembezirk

Stefan Jacobs über eine Spende von Sarrazin an die Neuköllner SPD.

Wenn Thilo Sarrazin der SPD 5000 Euro spendet, verspricht das großes Kino: Vor dem geistigen Auge schlüpft Andrea Nahles für die Geldübergabe in den ABC-Schutzanzug, um den Kontakt mit dem Verstoßenen zu meiden. Nach der anschließenden elfstündigen Aussprache in den Parteigremien verkündet sie vor der erschöpften Weltpresse, wie unangenehm die Sache und der Spender seien, aber man habe keine andere Wahl gehabt. Wegen der innerparteilichen Proteste wird ein Runder Tisch eingerichtet, unter dessen wackelndem Bein Sarrazins Kritiker demonstrativ ein Exemplar von „Deutschland schafft sich ab“ klemmen. Dann wird so lange gestritten, dass die SPD am 18. September mit 21 Prozent nur noch auf Platz drei landet. Künast bildet eine schwarz- grüne Koalition und Wowereit kann endlich Kanzler werden, nachdem sich Merkels Partner-FDP atomisiert hat.

Doch nichts davon passiert, denn Sarrazin hat das Geld gezielt der Neuköllner SPD gespendet. Wegen Buschkowsky, der ja auch leicht sarrazinesk ist, aber trotzdem knuffig. Und Sarrazin tut endlich etwas Konstruktives – und investiert in einen Problembezirk.

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