zum Hauptinhalt
Görlitzer Park

© dpa/Jörg Carstensen

Update

Frau zwischen die Beine gefasst, Mann bewusstlos: Unbekannter attackiert und beraubt Ehepaar im Görlitzer Park in Berlin

Seit Wochen wird über die Sicherheit im Görlitzer Park debattiert, nun kam es erneut zu einem Vorfall: Ein Paar ist von einem Unbekannten überfallen und geschlagen worden, der Täter flüchtete.

| Update:

Ein Ehepaar ist im Görlitzer Park in Kreuzberg ausgeraubt worden. Der 46-jährige Mann soll dabei mehrere Schläge ins Gesicht bekommen haben, teilte die Polizei am Samstag mit.

Der Mann und seine 45-jährige Frau waren am späten Freitagabend im Görlitzer Park in Richtung Ausgang Wiener Straße unterwegs. Ein unbekannter Mann soll der Frau zunächst zwischen die Beine gefasst haben – daraufhin ließ diese ihre Handtasche fallen, schrie den Mann an und flüchtete auf die Straße. In dieser Zeit soll der Ehemann von dem Räuber mehrere Faustschläge ins Gesicht bekommen haben und zu Boden gegangen sein. Er verlor dabei nach Polizeiangaben kurzzeitig das Bewusstsein.

Als der Mann wieder zu sich kam, waren sowohl sein Geldbeutel als auch die Handtasche der 45-Jährigen weg. Der 46-Jährige klagte laut Polizei über Schmerzen am Kopf, Schwindel sowie Übelkeit. Rettungskräfte behandelten ihn vor Ort. Seine Frau blieb unverletzt. Der Räuber flüchtete und blieb unerkannt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte am Rande des Landesparteitags der SPD Berlin am Sonnabend: Der Fall zeige einmal mehr, dass es beim Görlitzer Park eine Umfriedung und auch eine Beleuchtung brauche. Ihre Haltung dazu sei klar. „Es ist ein kriminalitätsbelasteter Ort, an dem wir mit allen Beteiligten aktiv werden müssen“, sagte die Senatorin. Die verantwortliche Arbeitsgruppe unter der Leitung der Umweltverwaltung habe bereits zum ersten Mal getagt. Die Arbeitsgruppe habe die Federführung für den Zaun und die Beleuchtungsmaßnahmen, die beim Sicherheitsgipfel beschlossen worden seien und „so schnell wie möglich“ umgesetzt würden.

Kein Aufstand gegen Spranger

Zum Abschluss des SPD-Parteitags blieb der Aufstand gegen die Innensenatorin aus. Die Jusos hatten einen Antrag eingebracht, der in der Antragskommission zwar noch abgeschwächt worden war, dennoch aber wesentliche Maßnahmen des Senats ablehnte. Die Jungsozialisten hatten sich gegen Videoüberwachung und gegen eine nächtliche Schließung sowie gegen eine vollständige Umzäunung gestellt. Sie forderten ein „Gesamtkonzept städtebaulicher, sozialer sowie polizeilicher Maßnahmen“. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Martin Matz, hatte für Geschlossenheit plädiert: „Wir haben genau das gemacht, was ihr hier fordert, und ein Gesamtkonzept erarbeitet.“

In einer mühsamen Abstimmung, in der teils Satz für Satz des Antrags durchgegangen wurde, bestätigten die Delegierten schlussendlich den Kurs ihrer Senatorin. Ein Zaun um den Görlitzer Park soll kommen. Einzige Feinjustierungen: Die Videoüberwachung soll sich „höchstens auf die Eingänge beschränken“, die nächtliche Schließung nicht dauerhaft sein.

Seit Wochen Debatte um Sicherheit

Um die Sicherheit im Görlitzer Park gibt es seit Wochen erneut eine Debatte. Sie war wieder entbrannt, nachdem eine junge Frau im Juni von mehreren Männern vergewaltigt worden war. Nach der Tat liegt inzwischen, wie der Tagesspiegel berichtete, eine Anklage gegen drei Männer vor, die in Kontakt zur Dealerszene stehen.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatten kürzlich angekündigt, dass der Park nachts geschlossen werden soll.

Spranger sprach sich für einen Abriss der Mauer um große Teile des Parks aus – diese biete Dealern und anderen Kriminellen Sichtschutz. Gegner einer nächtlichen Schließung argumentieren, dass sich die Probleme dann noch mehr in die umliegenden Wohngebiete verlagern würden. (Tsp/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false