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Der Sprecher der Clubcommission, Lutz Leichsenring.

© David Heerde/David Heerde

„Es ist ein ganz schlechtes Jahr“: Berliner Clubszene klagt über miese wirtschaftliche Lage

Die Hoffnungen der Clubbetreiber für den Sommer waren groß, nach Corona gab es endlich keine Beschränkungen mehr. Doch die Menschen hielten sich noch zurück, so der Clubcommission-Sprecher.

Nach dem ersten fast coronafreien Sommer hat sich die Berliner Clubszene von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie immer noch nicht erholt. „Es ist ein ganz schlechtes Jahr und der Sommer hat nicht dazu beigetragen, dass sich das verändert hat“, sagte der Sprecher der Clubcommission, Lutz Leichsenring, der Deutschen Presse-Agentur.

„Man merkt noch, dass sich die Menschen im Konsum zurückhalten.“ Im Endeffekt bedeute das weniger Umsatz pro Kopf. Das veranlasste einige Clubs dazu, die Preise zu erhöhen. „Das ist ein doppelschneidiges Schwert, weil sich dadurch bestimmte Gruppen den Besuch nicht mehr leisten können.“

So muss etwa der Club Remise schließen, wie bereits im September verkündet worden war. Andere Clubs üben sich in Resilienz und planen alternative Nutzungsweisen ihrer Flächen im Winter. So entsteht etwa am Kulturort Yaam (kurz für „Young African Art Market“) eine Eislauffläche für Schlittschuhfans mit einem afro-karibischen Weihnachtsmarkt, wie die Betreiber auf ihrer Website mitteilen.

Die Pläne vieler weiterer Kulturorte sind aber noch nicht spruchreif, wie Leichsenring erklärte. Wie auch in anderen Branchen hätten es die kleinen Etablissements am schwersten. „Wenn wir Nischenkulturen in Berlin schützen wollen, müssen wir überlegen, wie man das mit Förderungen unterstützen kann.“ Für Leichsenring sind diese Nischen „unglaublich wichtig, um Innovation zu fördern“.

In der kommenden Woche trifft sich die Branche in Berlin zu der dreitägigen Konferenz „Stadt nach acht“ unter dem Motto „Night Fever“. Dabei sollen Lösungsansätze für das Nachtleben diskutiert werden, so Leichsenring. „Es gibt eine Fieberstimmung, die besorgniserregend ist.“ (dpa)

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