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Alfonso Pantisano wird Queerbeauftragter.

© Fionn Grosse

Ein „queerpolitischer Aufbruch“: Alfonso Pantisano wird erster Queerbeauftragter in Berlin

Der Posten des Queerbeauftragten ist eine Premiere für Berlin. Erster Amtsträger soll ein 48-jähriger Sozialdemokrat werden. Den Rang eines Staatssekretärs aber soll er nicht erhalten.

Alfonso Pantisano soll Berlins erster Beauftragter für die Rechte queerer Menschen werden. Tagesspiegel-Informationen zufolge wollen die Sozialdemokraten den Posten mit dem Vorsitzenden der SPDqueer in Berlin besetzen.

Pantisano, der bis vor wenigen Wochen Mitglied im Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes war und sich in der Vergangenheit meinungsstark für die Rechte queerer Personen eingesetzt hatte, ist politisch und sozial in vielerlei Hinsicht aktiv.

So ist der 48-Jährige Mitglied im Arbeiter-Samariter-Bund, der Arbeiterwohlfahrt und der Dienstleistungsgewerkschaft verdi. Darüber hinaus engagiert er sich für die Obdachlosenhilfe, die Tafel sowie den Verein SeaWatch. Sein Geld verdient Pantisano, der eigenen Angaben zufolge fünf Sprachen beherrscht, mit Moderationen für große Autohersteller oder kommunale Auftraggeber in Deutschland und der Welt.

Mit der geplanten Einführung eines Queerbeauftragten betritt der Senat aus CDU und SPD – insofern die Koalition zustande kommt – Neuland. Anders als im Bund wird der Posten voraussichtlich jedoch nicht mit dem Rang eines Staatssekretärs ausgestattet. Absehbar ist, dass der Queerbeauftragte bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und künftig wohl auch Antidiskriminierung angesiedelt wird.

Zuvor hatte es der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) „grundsätzlich“ begrüßt, dass CDU und SPD die Position eines Queerbeauftragten für Berlin schaffen wollen. LSVD-Sprecher Christopher Schreiber sprach von einem „Leuchtturmprojekt“, das der LSVD bereits von der vorherigen Koalition eingefordert habe. Den Rang eines Staatssekretärs für den neuen Posten halte er für angemessen, erklärte Schreiber damals.

Grundsätzlich fiel das Urteil der Community über die von CDU und SPD vereinbarten Vorhaben deutlich besser aus, als zunächst befürchtet wurde. Von einem „queerpolitischen Aufbruch“ unter CDU und SPD sprach gar der LSVD angesichts der Ankündigung, ein „Regenbogenhaus“ einrichten zu wollen und künftig am 14. Mai einen „Magnus-Hirschfeld-Tag“ zu begehen. Der schwule Arzt und Empiriker Hirschfeld gilt als Mitbegründer der weltweit ersten Homosexuellen-Bewegung.

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