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Günther Jauch verklagt Kaulitz-Brüder? Nein, sagt sein Anwalt Christian Schertz dem Tagesspiegel.

© IMAGO/Future Image

Doch keine Schlagzeile : Günther Jauch verklagt die Kaulitz-Brüder nicht

Medienberichten zufolge liegt Jauch mit Bill und Tom Kaulitz im Rechtsstreit. Laut der Quelle für die Berichte stimmt das aber gar nicht. Ja was denn nun?

Dass Schlagzeilen sich ab und an überschlagen, ist wohl ein semantischer Treppenwitz, über den ausgerechnet die Schlagzeile selbst immer mal wieder stolpert. Aktuell betrifft das folgende: „Günther Jauch verklagt Kaulitz-Brüder“. Die geballte deutsche Medienbranche berichtet, dass der „Wer wird Millionär?“-Star juristisch gegen Bill und Tom Kaulitz, Musiker der Band Tokio Hotel, vorgehe, weil diese in ihrem Podcast „Kaulitz Hills“ behauptet hätten, irgendwann mal mit ihm durch Berliner Clubs gezogen zu sein.

Dass es deswegen jetzt zum Rechtsstreit kommen soll, verwundert. Besagte „Kaulitz Hills“-Folge ist nämlich schon über ein Jahr alt.

Eine nähere Betrachtung der Quelle für die Rechtsstreit-Meldung scheint also angebracht. Es handelt sich hier ebenfalls um einen Podcast, und zwar den von Kurt Krömer. In der aktuellen, knapp einstündigen Folge ist Günther Jauch zu Gast. Gesprächsthema ab ungefähr Minute 40: Krömer findet sympathisch, dass Jauch konsequent die Klatschpresse verklagt, wenn diese mal wieder „Blödsinn“ erzählt.

Wenn ich mich an irgendwas erinnern kann, dann ist es wirklich daran, dass ich noch nie in einem Technoclub gewesen bin.

Günther Jauch, Moderator

Laut Jauch komme das im Schnitt zweimal die Woche vor und der „ganze Scheiß“, inklusive der Kommunikation mit seinen Anwälten, koste ihn täglich 20 Minuten. Wie sowas abläuft, erläutert Jauch dann anhand eines Beispiels. Er erzählt: „Jetzt war, im Podcast von, wie heißen die? Durch den Monsun? (...) Die haben irgendwo gesagt, sie seien mit mir mal ‘ne Nacht durch die Berliner Technoclub-Szene (gezogen). Frauen um mich rum, ohne Ende et cetera.“

Das stimme allerdings nicht, denn: „Wenn ich mich an irgendwas erinnern kann, dann ist es wirklich daran, dass ich noch nie in einem Technoclub gewesen bin.“ Auch nicht „vor 20 Jahren oder so“. Er nehme die Geschichte den Kaulitz-Brüdern auch gar nicht weiter übel. Ihn störe vielmehr, dass Medien darüber geschrieben hätten, nach dem Motto: „Wer hätte das gedacht, unser netter Herr Jauch“.

Zugegeben, das Hin und Her von Krömer und Jauch kann schon ein bisschen missverständlich sein. In Anbetracht der Ausgangsschlagzeile hätte es aber geholfen, lieber noch einmal genauer hinzuhören. Jauchs Anwalt, Christian Schertz, bestätigt dem Tagesspiegel: Jauch liegt nicht mit den Kaulitz-Brüdern im Rechtsstreit. Dafür aber mit dem Onlinemagazin „Wunderweib“, das die Anekdote aus der „Kaulitz Hills“-Folge verbreitete.

In der „Gala“ ließ Jauch zur selben Causa bereits eine Gegendarstellung drucken: „Zu keinem Zeitpunkt war ich mit den Brüdern Kaulitz in Berliner Technoklubs unterwegs“, wird er dort zitiert. Gut, dass das geklärt ist.

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