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Das im Mai 2008 eingeweihte Denkmal für die von den Nationalsozialisten verfolgten Homosexuellen. Der 3,60 Meter hohe und 1,90 Meter breite Betonquader wurde von dem dänisch-norwegischen Künstler-Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen. Durch ein Fenster kann man im Inneren einen Film mit zwei sich küssenden Männern sehen. Das Denkmal steht im Großen Tiergarten in der Nähe der Ebertstraße.

© Kitty Kleist-Heinrich

Brandanschlag im Berliner Tiergarten: Unbekannte schänden Denkmal für im Nationalsozialismus verfolgte Homosexuelle

Die Täter sollen unter anderem versucht haben, einen brennenden Gegenstand auf das Mahnmal zu werfen. Angebracht wurden zudem zwei Zettel mit einem abgewandelten Bibelzitat.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin ist von Unbekannten angegriffen worden. Die Tat sei bereits am Samstag in den frühen Morgenstunden verübt worden, sagte ein Sprecher des Polizei-Lagezentrums am Montagabend auf Anfrage. Der polizeiliche Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen. Zuvor hatte der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg von einem Brandanschlag auf das Denkmal berichtet.

Polizei-Angaben zufolge brachten die Täter zwei Zettel mit einem abgewandelten Bibelzitat, das Homosexuelle verunglimpfe, an dem Denkmal nahe der Ebert-/Ecke Hannah-Arendt-Straße an. Zudem hätten sie versucht, einen brennenden Gegenstand auf das Denkmal zu werfen, was aber nicht gelungen sei.

Auch mit Blick auf einen Angriff auf eine Bücherbox nahe dem Holocaust-Mahnmal „Gleis 17“ vom Samstag teilte der Lesben- und Schwulenverband mit: „Wir sind schockiert über die volksverhetzende Energie beider Taten und hoffen, dass die verantwortliche Person in beiden Fällen schnell gefasst wird.“ Es sei unklar, ob diese Taten in einem Zusammenhang stünden, hieß es unter Berufung auf die Polizei. (dpa)

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