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Wo sind all die Stimmen hin? Bettina Jarasch hätte ein paar mehr gebrauchen können.

© dpa/Sebastian Gollnow

Bittere Kleinigkeit für Jarasch: Berlins Grünen fehlen 105 Stimmen auf die SPD – Klimaliste bekommt 4100 Stimmen

Jarasch oder Giffey? Wessen Partei vorn liegt, dürfte eine linke Koalition anführen. Deshalb sind die Ergebnisse einiger Kleinstparteien bitter für die Grünen.

105 Zweitstimmen Rückstand in ganz Berlin haben die Grünen auf die SPD. Eine Kleinigkeit bei anderthalb Millionen Stimmen, die insgesamt abgegeben wurden. Aber eine Welt für Spitzenkandidatin Bettina Jarasch: Denn an der Frage, ob SPD oder Grüne vorn liegen, soll sich entscheiden, wer bei einer denkbaren Fortführung des bisherigen Bündnisses die Regierende Bürgermeisterin stellen darf.

In der Ergebnisübersicht laufen sie nur unter „Sonstige“ – doch zusammen bringen es die Kleinstparteien immerhin auf einen Stimmenanteil von neun Prozent. Einige tun Jarasch und den Grünen besonders weh.

Die mit Abstand größte Kleinstpartei ist die Tierschutzpartei. Sie kam auf 2,4 Prozent der Zweistimmen oder in absoluten Zahlen: 36.233. Ihr Ergebnis aus dem Jahr 2021 konnte die Tierschutzpartei damit um 0,5 Prozentpunkte verbessern und gewann mehr als jede Vierte der für die „Sonstigen“ abgegebenen Stimmen.

Ein Großplakat der Tierschutzpartei. Kurz vor dem Abschluss der Auszählungen lag die Partei bei 2,4 Prozent der Stimmen.
Ein Großplakat der Tierschutzpartei. Kurz vor dem Abschluss der Auszählungen lag die Partei bei 2,4 Prozent der Stimmen.

© Arnulf Hettrich/Imago

Auch bitter für Jarasch: Die Klimaliste, die ein ureigenes Thema der Grünen besetzt, kam auf 4100 Zweistimmen, ein Anteil von 0,3 Prozent.

Hinter der Tierschutzpartei belegte die Satirepartei Die Partei mit 1,4 Prozent und einem Verlust von 0,5 Prozentpunkten den zweiten Platz bei den „Sonstigen“ – das waren 21.567 Stimmen. Drittgrößte Kleinstpartei wurde mit 0,9 Prozent oder 14.026 Stimmen die pro-europäische Volt-Partei, gefolgt von der Gruppe Die Basis, der 0,6 Prozent aller Wähler:innen ihre Stimme gaben.

Die Partei Graue Panther landete genau wie die Partei Die Grauen bei 0,4 Prozent. Die Piratenpartei bekam 0,3 Prozent der Stimmen. Die rechtsextremistische NPD verlor 0,5 Prozentpunkte und landete bei 0,1 Prozent der Stimmen. Ihr gaben nur etwa knapp 1600 Wähler:innen ihre Stimme. 2016 hatte die Partei 0,6 Prozent der Stimmen gewonnen.

Und dann sind da noch diejenigen, die zur Wahl gegangen sind, aber ihre Stimmen bewusst oder versehentlich herschenkten: 11.248 Zweitstimmen wurden bei der Auszählung als ungültig gewertet. 106 von ihnen hätten die Grünen vor die SPD geschoben – und Bettina Jarasch in einer möglichen Neuauflage der alten Koalition mit SPD und Linke das Anrecht aufs Amt der Regierenden Bürgermeisterin beschert.

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