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Die Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf. Künftig wollen sich Studierende jeden Montag treffen, um neue Aktionen zu planen.

© IMAGO/Jürgen Ritter

„Vieles geschafft“: ASH-Studierende ziehen positive Bilanz nach Besetzung

Eine Woche lang besetzten Studierende das Audimax der Alice-Salomon-Hochschule. VIeles sei angestoßen worden, sagen sie jetzt – und wollen sich weiter engagieren.

Von Johanna Treblin

„Wir haben vieles geschafft, was die Hochschulleitung seit Jahren erfolglos versucht hat“, sagt Kim Hansa, Mitglied des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta). Mit einer Gruppe von Studierenden hat Hansa in der vergangenen Woche das Audimax der Alice-Salomon-Hochschule in Marzahn-Hellersdorf besetzt. „Zum Beispiel haben wir Vertreter:innen der verschiedenen Studiengänge zusammengebracht und gemeinsam Ideen entwickelt.“

Das neue Semester hat vor kurzem begonnen. In den vergangenen zwei Wochen hatte der Asta zusammen mit anderen Studierendengruppen die „Kritischen Orientierungstage“ organisiert. In dem Rahmen war für vergangenen Montag zu einer Vollversammlung aufgerufen worden. Etwa 100 Studierende waren dem Aufruf gefolgt.

Am Ende der Veranstaltung standen drei Studierende auf und erklärten: „Wir haben tolle Neuigkeiten für Euch: Wir werden das Audimax jetzt besetzen.“ Warum? Sie fordern mehr Mitbestimmung, mehr Räume für studentische Selbstverwaltung und mehr Barrierefreiheit in allen Bereichen der Hochschule.

Sie schliefen eine Woche lang im Audimax

Nach ersten Gesprächen mit der Hochschulleitung konnten die Studierenden die ganze Woche über im Audimax bleiben. Viele schliefen dort, tagsüber veranstalteten sie Workshops und überarbeiteten ihre Forderungen, für die es zu Beginn der Besetzung einen ersten Aufschlag gegeben hatte.

Für Kim Hansa war es „insgesamt eine erfolgreiche Aktion“. Sie hätten einen Raum für Begegnung und Austausch geschaffen – auch über die Besetzung hinaus, die am Freitag vergangener Woche endete.

Zunächst wollen sich die Studierenden jeden Montag um 14 Uhr weiter im Audimax treffen, um weiter zu überlegen, was wie umgesetzt werden kann und an wen sie sich dafür wenden müssen. Viele Studierende hätten sich an der Aktion beteiligt, Mitarbeiter:innen hätten sich solidarisiert. Dozierende hätten in ihren Seminaren zum Teil sogar dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen.

„Im Vergleich zu anderen Hochschulen ist die ASH progressiv“, sagt Hansa. Dennoch liefe auch hier einiges schief. Die Leitung habe dies auch zugegeben und ihre Bereitschaft gezeigt, gemeinsam mit den Studierenden einige Themen anzugehen.

Bettina Völter, Rektorin der ASH, erklärte in einer Mitteilung: „Im ersten Moment tut es weh zu hören, dass die genannten Themen seit Jahren nicht richtig angegangen wurden.“ Es sei jedoch richtig, dass sie „wieder oder weiter“ angegangen werden müssten.

Die Studienbedingungen für Pflegestudierende beispielsweise seien „bundesweit nach wie vor eine Katastrophe und müssen dringend verbessert werden“. Es sei zudem ungerecht, dass Studierende mit Fluchterfahrung aufgrund ihres Status als Gasthörer:innen in der Mensa höhere Preise zahlen müssten als andere Studierende.

Über weitere Forderungen wollen die Studierenden mit der Hochschulleitung am 23. Mai weiter verhandeln.

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