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Nach neun Jahren an der Spitze des Kreisverbands kandidiert Thomas Heilmann nicht wieder für den CDU-Kreisvorsitz in Steglitz-Zehlendorf.

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Thomas Heilmann will nicht mehr : Größter CDU-Kreisverband Berlins braucht neuen Vorsitzenden

Seit neun Jahren ist der Bundestagsabgeordnete und Ex-Senator Thomas Heilmann Bezirkschef in Steglitz-Zehlendorf. Ein Nachfolger steht bereit.

Nach neun Jahren als Chef des CDU-Kreisverbands Steglitz-Zehlendorf steht der Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Das teilte die Bezirks-CDU am Donnerstagmittag in einer Pressemitteilung mit. Nachfolger als Kreisvorsitzender soll Stephan Standfuß werden: Er ist Mitglied des Abgeordnetenhauses und bisher der einzige Kandidat für die Wahlen im Kreisverband.

„Ich habe Vieles neu in der Partei etablieren und modernisieren können, vom Mitgliederprinzip bis zur digitalen Parteiarbeit“, sagt Thomas Heilmann. Es sei nach neun Jahren an der Zeit, „für die nächste Phase einen Wechsel an der Spitze einzuläuten“. Künftig werde er sich als frisch gewählter Vorsitzender der KlimaUnion stärker den „dringend benötigten klima- und energiepolitischen Lösungen“ widmen. „Die Aufgaben im Bundestag fordern mich mehr denn je.“

Stephan Standfuß (CDU) gehört dem Abgeordnetenhaus seit 2016 an. Seit 2013 ist er stellvertretender Kreisvorsitzender in Steglitz-Zehlendorf.
Stephan Standfuß (CDU) gehört dem Abgeordnetenhaus seit 2016 an. Seit 2013 ist er stellvertretender Kreisvorsitzender in Steglitz-Zehlendorf.

© Mike Wolff TSP

Mit Stephan Standfuß teile er „eine gemeinsame Sicht auf die Dinge und gleichzeitig soll und wird er eine eigene Handschrift und neuen Schwung in unsere Arbeit bringen“, so der Noch-Kreischef. Der designierte Nachfolger kündigte bereits an, dass er „frische Ideen“ von seinem Vorgänger fortführen und weiterentwickeln werde.

Wir wollen im Bezirk stärkste Kraft bleiben, den Vorsprung ausbauen und leiten daraus auch einen Führungsanspruch ab.

Stephan Standfuß

„Wir sind der größte Kreisverband der CDU in Berlin“, erklärt Stephan Standfuß selbstbewusst. „Ich möchte, dass unser Kreisverband in einem starken Team Taktgeber für Themen mit landesweiter Bedeutung ist.“ Mittelfristig möchte er das Amt der Bezirksbürgermeisterin zurückerobern. Er schreibt: „Wir wollen im Bezirk stärkste Kraft bleiben, den Vorsprung ausbauen und leiten daraus auch einen Führungsanspruch ab.“

Das ist ambitioniert – denn bei den Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung zeigt die Linie der Bezirks-CDU bisher kontinuierlich nach unten: 2011 sammelte die CDU noch 38,4 Prozentpunkte ein, 2016 wurden die Christdemokraten dann mit 28,4 Prozent abgestraft. Und im Herbst 2021 endete das schwarze Balkendiagramm bereits bei 27,2 Prozent.

Nach 50 Jahren CDU-Dominanz kam es zum Machtwechsel im Rathaus, statt Schwarz-Grün regiert seit vergangenem Dezember eine Ampel-Zählgemeinschaft. Zur Wahrheit gehört: In den vergangenen neun Jahren hielt Thomas Heilmann das Steuerrad der Konservativen im Bezirk in Händen.

Der interne Wahlkampf ist eröffnet. Am Samstag, 8. Oktober, haben die Mitglieder die Wahl, wen sie in den Kreisvorstand entsenden. Eigentlich hätte bereits vor einem Jahr neu gewählt müssen; doch Corona machte der CDU-Kreiszentrale in der Clayallee einen Strich durch den Fahrplan.

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