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In Berliner Grünanlagen wird immer wieder illegal Müll abgeladen. Hier etwa eine gesamte Wohnzimmereinrichtung.

© imago/Jürgen Ritter

„Soko Müll“ in Berlin-Neukölln: Wie das Ordnungsamt Müllsünder dingfest machen will

In Neuköllner Grünflächen wird immer wieder illegal Schutt entsorgt. Das Ordnungsamt fährt zivil Streife – und schickt die Verursacher selbst aufräumen.

Was tun, wenn man alte Holzbretter zu Hause herumliegen hat, die man nicht mehr benötigt? Statt diese einfach kostenfrei bei der Stadtreinigung abzugeben, könnte man den Müll ja auch einfach in den nächstgelegenen Wald schmeißen.

Das dachte sich offenbar zumindest ein Mann, der Anfang Juni beim Abladen seiner Bretter allerdings von einer zivilen Streife des Neuköllner Ordnungsamtes gefilmt wurde: Nachdem das Ordnungsamt über das Kennzeichen seines Autos seinen Namen ermittelt hatte, musste er wieder im Wald anrücken – und aufräumen.

Von beiden Aktionen gibt es Videos, die das Bezirksamt kürzlich auf Twitter postete. Aufgezeichnet wurden beide Videos offenbar in der Gerlinger Straße, die für ihre regelmäßige Vermüllung bekannt ist. Das Bezirksamt spricht lediglich vom „südlichen Neukölln“.

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Tatsächlich sei das Ordnungsamt regelmäßig in Zivil unterwegs, erklärt Bezirksamtssprecher Christian Berg auf Anfrage. Im konkreten Fall handele es sich um Mitarbeitende der sogenannten Soko Müll: Dieses Team kümmere sich insbesondere um illegale Müllablagerungen.

Wenn Personen in flagranti durch unser Ordnungsamt erwischt werden, müssen sie immer den nachweislich verursachten Müll selbst wieder mitnehmen.

Christian Berg, Sprecher des Neuköllner Bezirksamtes

Dafür fahren die Mitarbeitenden einerseits zivil Streife, andererseits untersuchen sie auch Müllablagerungen nach Hinweisen auf ihre Verursacher:innen. Das Team gehöre zum regulären Ordnungsdienst, schildert Berg, sei aber „mittlerweile eingespielt und professionell im Umgang mit Müll“.

Der im Video dokumentierte Vorgang ist laut Berg nicht ungewöhnlich: „Wenn Personen in flagranti durch unser Ordnungsamt erwischt werden, müssen sie immer den nachweislich verursachten Müll selbst wieder mitnehmen“, sagt er. Zudem müssten sie ein Bußgeld zahlen und dem Amt gegenüber in der Regel auch nachweisen, dass sie den Müll ordentlich entsorgt haben. „So wird verhindert, dass der Müll doch in der Landschaft landet“, sagt Berg.

In einzelnen Fällen müssten Mitarbeitende des Ordnungsamtes die Polizei dazu holen, etwa wenn die Müllsünder:innen ihre Personalien nicht herausrücken wollen. Es soll auch schon Verfolgungsjagden mit Müllsünder:innen gegeben haben. In der Regel hätten die Verursachenden allerdings ein Einsehen. „Darum geht es ja schließlich, um Wiederholungen zu vermeiden und einen Abschreckungseffekt zu erzielen“, sagt Berg.

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