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Der U-Bahnhof Leinestraße in Berlin-Neukölln.

© Tsp/Kitty Kleist-Heinrich

Diebstähle und Drogendelikte: Kriminalität rund um den Neuköllner Bahnhof Leinestraße nimmt zu

Rund um den U-Bahnhof und den angrenzenden Anita-Berber-Park registriert die Polizei zunehmend Straftaten. Besonders häufig werden Drogen konsumiert oder gehandelt.

Die Gegend rund um den U-Bahnhof Leinestraße und den Anita-Berber-Park in Berlin-Neukölln ist schon länger für Drogenhandel und -konsum bekannt. Wie aus einer Antwort des Senats an den Linken-Abgeordneten Niklas Schrader hervorgeht, wurden rund um den Bahnhof im vergangenen Jahr 60 Drogendelikte festgestellt, 2022 waren es zwischen Januar und Ende April 23. Die Dunkelziffer dürfte hier deutlich höher liegen. 

Am häufigsten registrierte die Polizei Delikte in Zusammenhang mit Cannabis, Heroin und Kokain. Im Anita-Berber-Park selbst registrierte die Polizei laut eigenen Angaben im genannten Zeitraum keine einzige Straftat . Die Berichte von Anwohner:innen und Spritzenfunde sprechen allerdings dafür, dass dort wenig kontrolliert beziehungsweise die entsprechenden Delikte nicht angezeigt werden.

Was die Antwort des Senats auch zeigt: Die Kriminalität rund um die Leinestraße beschränkt sich nicht auf Drogendelikte. So listet der Senat diese zwar als am häufigsten registrierte Delikte auf, gleich danach kommt aber Taschendiebstahl, in vergleichbarer Zahl mit 57 registrierten Fällen im genannten Zeitraum. 

Regelmäßig stellt die Polizei außerdem Verstöße gegen das Aufenthalts- bzw. Asylgesetz fest sowie Körperverletzungsdelikte und Menschen, die ohne Fahrschein Bahnfahren (Beamtendeutsch: „Beförderungs-Leistungserschleichung“).

Vier mal stellte die Polizei einen Videowagen auf

Aus der Antwort geht auch hervor, dass 2021 insgesamt vier Mal ein mobiler Videowagen zur „Gefahrenabwehr“ vor dem Park postiert wurde. Aufgenommen worden sei allerdings nichts, heißt es vom Senat. 

Im selben Zeitraum wurden zwei Beamt:innen nach Kontrollen wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt und in einem Fall auch wegen Beleidigung und Bedrohung angezeigt. Da letzteres gegen eine Beamtin oder einen Beamten einer Einsatzhundertschaft angezeigt wurde, liegt ein Zusammenhang zu Demonstrationen nahe. Hinweise auf sogenanntes Racial Profiling gibt es in Zusammenhang mit den beiden Fällen laut Polizei nicht.

[Dieser Text stammt aus dem Neukölln-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Bei verschiedenen Delikten hat die Polizei im 500-Meter-Umkreis um den Bahnhof einen deutlichen Anstieg im Vergleich von Januar bis April 2021 zu 2022 festgestellt. So stieg die Zahl der angezeigten Beleidigungen und Verleumdungen von 16 auf 25 an, auch etwa die Zahl der Brandstiftungen (von 0 auf fünf), Diebstählen von oder aus Autos (69 auf 75), Fahrraddiebstähle (31 auf 54), Körperverletzungen (47 auf 65), Ladendiebstähle (5 auf 16) und Wohnungseinbrüche (5 auf 9) stieg an. 

Noch in diesem Monat soll rund um die Leinestraße und den Anita-Berber-Park auch ein Kiezspaziergang stattfinden, bei dem die „städtebauliche Kriminalprävention“ im Vordergrund stehen soll.

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