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Übergabe des Einwohnerantrages „Lebendiger Kranold-Markt-Platz“ an René Rögner-Francke (CDU, zweiter von links), BVV-Vorsteher in Steglitz-Zehlendorf.

© Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz

1969 Unterschriften: Bürger fordern Umbau des Kranoldplatzes in Berlin-Lichterfelde

Gewerbetreibende und Teile der Nachbarschaft sind dafür, Markthändler und CDU dagegen: Jetzt wird in einem Bürgerantrag die Umgestaltung des zentralen Platzes in Lichterfelde-Ost gefordert.

Es ist ein dickes Paket geworden: Aktive des Bündnisses für einen lebendigen Kranoldplatz überreichten vergangene Woche dem Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, René Rögner-Francke (CDU), den von knapp 2000 Bürgerinnen und Bürgern unterstützten Antrag „Lebendiger Kranold-Markt-Platz“. Die im Antrag geforderte Umgestaltung des Platzes und seiner Umgebung trage wesentlich dazu bei, „dass das Zentrum von Lichterfelde Ost … durch eine deutlich verbesserte Aufenthalts- und Einkaufsqualität und verkehrliche Infrastruktur an Attraktivität gewinnt und so wirtschaftliche Existenzen auch künftig sichert“, so das Bündnis.

Vor allem die Markthändler als auch die örtliche CDU sprechen sich vehement gegen einen Umbau aus; die Markthändler befürchten durch Baumaßnahmen einen Attraktivitätsverlust des Marktstandortes und Einnahmeeinbußen. Das will auch das Bürger-Bündnis nicht. Im Einwohnerantrag heißt es: „Um ihre Existenz [der Markthändler:innen] nicht zu gefährden, [wird] während der Baumaßnahmen eine zusammenhängende Marktfläche am Platz und ggf. in den umliegenden Straßen zur Verfügung gestellt und ist die Dauer der Umbaumaßnahmen so weitgehend wie möglich zu begrenzen.“

Wettbewerb für die Umgestaltung

Für den nachhaltigen und klimafreundlichen Umbau des Platzes und der umgebenden Straßen – unter anderem sollen der Fuß- und Radverkehr sicherer werden – ist im Antrag die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes vorgesehen. Um die besten Ideen für die Realisierung zu ermitteln, soll das Bezirksamt einen Wettbewerb ausloben. Am Ende des Prozesses soll der Platz ein „lebendiges Zentrum [mit] vielfältiger sozialer und kultureller Begegnung von Bürger:innen [werden] – sowohl an Markttagen als auch an allen anderen Tagen der Woche“.

Das Wahlamt des Bezirks muss jetzt die Gültigkeit der eingereichten 1969 Unterschriften prüfen. Werden mindestens 1000 als gültig anerkannt, muss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) binnen zweier Monate über den Einwohnerantrag entscheiden. „Der Einwohnerantrag muss deshalb umgehend in der BVV behandelt werden“, so die Initiatoren. In der Sitzung der BVV am 21. Februar könnte der Einwohnerantrag zum ersten Mal beraten werden.

Bäume, Radstreifen, eine Toilette: Mit relativ einfachen Mitteln könnte der Platz mehr werden als ein purer Abstellplatz.
Bäume, Radstreifen, eine Toilette: Mit relativ einfachen Mitteln könnte der Platz mehr werden als ein purer Abstellplatz.

© Oliver Marraffa

Im „Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz“ haben sich verschiedene Bürgerinitiativen und der Interessensverband der örtlichen Gewerbetreibenden zusammengeschlossen. Zu den Mitgliedern gehören die „Standortgemeinschaft Mein LiLa“, die „Initiative Lebenswerter Kranoldplatz“, die Initiative Brauerkiez, das Gremium für Mobilität und Schulwegsicherheit der Grundschule unter den Kastanien, die Kranoldkiez-Runde und die bau.stelle Kinderwerkstatt. Das Bündnis hat sich im Herbst 2023 gegründet. Es fordert das Bezirksamt auf, „schnellstmöglich Maßnahmen zur grundlegenden Verbesserung der Aufenthalts- und Einkaufsqualität auf dem und rund um den Kranoldplatz zu ergreifen“.

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