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Berlins Fahrradwerkstätten fürchten um ihr Geschäft, sollten die Radwege nicht ausgebaut werden.

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

Offener Brief an Verkehrssenatorin: Fahrradwirtschaft protestiert gegen Ausbaustopp von Radwegen

Verbände von Herstellern, Vermietern und Händlern von Fahrrädern der Region haben Berlins neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) vor einem wirtschaftlichen Schaden gewarnt, sollte sie an ihrer Politik festhalten.

Wirtschaftsverbände und Unternehmen, die ihr Geld mit Herstellung, Wartung und Dienstleistungen rund um das Fahrrad verdienen, protestieren gegen die Politik des neuen Berliner Senats. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief haben sie Manja Schreiner (CDU), die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, aufgefordert, geplante Infrastrukturprojekte fürs Fahrrad „zügig und vollständig“ umzusetzen.

Die Firmen und Verbände, die gemeinsam als „Fahrradwirtschaft“ auftreten, warnen in dem Brief vor einem Verlust der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Berlins, sollte sich der Ausbau der Radinfrastruktur und des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verzögern.

Zu den Unterzeichnern gehören die Branchenverbände Zukunft Fahrrad, der Verbund Service und Fahrrad (VSF), der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV), der Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) sowie unter anderem die Unternehmen ROSE Bikes, Swapfiets, nextbike by TIER, cargobike.jetzt, FLYBYKES und cargoroo.

Manja Schreiner (CDU), Berliner Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, bei einer Pressekonferenz.
Manja Schreiner (CDU), Berliner Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, bei einer Pressekonferenz.

© picture alliance/dpa/Christophe Gateau

„Mit Sorge verfolgen die Unternehmen (…) die ausgesetzte Umsetzung der geplanten Radverkehrsprojekte“, heißt es in dem Brief. Die Unterzeichner erinnern daran, dass die deutsche Fahrradbranche internationaler Spitzenreiter bei der Entwicklung hochwertiger Produkte, wegweisender Technologien und innovativer Dienstleistungen sei. 2022 waren in der Fahrradwirtschaft etwa 63.000 Menschen tätig, heißt es. Die Zahl bezieht sich auf die Personen, die in den Sektoren Herstellung, Handel und Dienstleistungen sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder selbstständig tätig sind. Darüber hinaus habe der Fahrradtourismus im Jahr 2022 anteilig rund 263.000 Jobs gesichert.

Wie viel dieser Wertschöpfung auf Berlin und Brandenburg entfällt, ist naturgemäß schwer zu ermitteln. Neben den Radvermietern und Händlern wie Stadler und Radhaus gibt es zahllose kleine Fahrradwerkstätten. Aber den Unternehmen geht es um das Grundsätzliche: Man sei auf eine gute Infrastruktur und „eine lebendige Fahrradkultur“ in Berlin sowie in Brandenburg angewiesen. „Gerade in Berlin, als Metropole mit internationaler Strahlkraft, muss der Relevanz dieses Wirtschaftszweigs verkehrs- und wirtschaftspolitisch Rechnung getragen werden“, heißt es in dem Brief an die Senatorin.

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Vergleichbare europäische Metropolen wie Paris, London, Brüssel, Barcelona, Amsterdam und Kopenhagen würden den Takt in Richtung flächeneffizienter und menschenzentrierter Verkehrssysteme vorgeben. Am Sonntag ist eine Großdemo mit 6000 Radfahrern geplant, die am Falkplatz in Prenzlauer Berg beginnen soll.

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