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Vay fährt jetzt mit ferngesteuerten Autos durch Las Vegas.

© Vay

Ferngesteuerte Autos auf den Straßen von Las Vegas: Berliner Firma Vay erhält Fahrerlaubnis von US-Behörde

Die Autos des Carsharing-Dienstes werden über Mobilfunk von Telefahrern gesteuert und haben Kameras und Mikrofone. In Deutschland ist das Telefahren bislang nicht erlaubt.

Grünes Licht für Vay im US-Bundesstaat Nevada: In Las Vegas darf das Berliner Start-up seinen teleoperierten Carsharing-Dienst mit Elektroautos nun kommerziell anbieten. Das hat das Unternehmen am Mittwoch bekannt gegeben. Die zuständigen Behörden haben eine entsprechende Genehmigung erteilt. Schon seit November lief eine Testphase in der Casinostadt.

Das Besondere: Das Carsharing-Fahrzeug fährt selbstständig zu den Kunden. Gesteuert wird es dabei über Mobilfunk von Telefahrerinnen und -fahrern. Damit diese einen Überblick über das Geschehen auf der Straße haben, sind die Fahrzeuge mit 360-Grad-Kameras ausgestattet. Die Telefahrer sitzen in einer Zentrale an einem Platz mit Lenkrad, Gaspedal, Bremse und Bildschirmen, die die Kamerabilder übertragen. Mikrofone am Fahrzeug übermitteln Geräusche aus dem Straßenverkehr auf die Kopfhörer der Telefahrer, damit diese beispielsweise Sirenen von Einsatzfahrzeugen hören können. 

Das Gründerteam von Vay: Fabrizio Scelsi, Thomas von der Ohe und Bogdan Djukic (von links nach rechts).

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Abgerechnet wird im Minutentakt. 30 US-Cent fallen pro Minute an, in der das Auto genutzt wird. Bei einem Zwischenstopp, beispielsweise im Supermarkt, kostet die Minute drei US-Cent. Für Hin- und Rückfahrt durch den Telefahrer berechnet das Start-up nichts. Mit diesen Preisen wolle man deutlich günstiger sein als viele andere Tür-zu-Tür-Mobilitätsangebote, wirbt Vay.

„Es freut uns sehr, dass wir unsere Vision in den USA so schnell zum Leben erwecken können“, sagt Vay-Mitgründer und CEO Thomas von der Ohe. In Deutschland wartet das 2018 in Berlin gegründete Start-up bisher vergeblich auf eine vergleichbare Genehmigung. Der rechtliche Rahmen in den USA und in der Bundesrepublik unterscheiden sich deutlich voneinander.

Zwar hatte Vay in Hamburg Ende 2022 die Erlaubnis bekommen, Fahrten mit ferngesteuerten Autos in bestimmten Straßenzügen durchzuführen, auch ohne Sicherheitsfahrer an Bord. Diese Ausnahmegenehmigung lief jedoch Ende vergangenen Jahres aus. Zu einer Folgegenehmigung für Hamburg sei man derzeit im Austausch, teilten die Behörde und Vay auf Anfrage übereinstimmend mit. Um den Service auch in der Hansestadt kommerziell anbieten zu können, bräuchte es allerdings weitere Genehmigungen. Dafür wäre eine Regelung auf Bundesebene nötig.

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