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Launch von „Mein-Technik-Finder“ mit Pflegesenatorin Ina Czyborra (SPD).

© Björn Trenker

Digitale Hilfsmittel bei häuslicher Pflege: Neues Portal soll Suche erleichtern

Auf dem Markt gibt es viele digitale Hilfsmittel für die häusliche Pflege. Ein neues Internetportal soll den Berlinerinnen und Berlinern die Kaufentscheidung leichter machen.

Digitale Produkte können Stürze melden und Pflegebedürftige daran erinnern, dass sie genug Wasser trinken sollen. Weil viele Betroffene diese Produkte nicht kennen oder die Auswahl sie überfordert, hat das Kompetenzzentrum Pflege 4.0 das Hilfeportal „Mein-Technik-Finder“ entwickelt. Nachdem Gesundheits- und Pflegesenatorin Ina Czyborra (SPD) am Mittwoch einen symbolischen roten Knopf gedrückt hatte, ging das Portal online.

Auf „Mein-Technik-Finder“ können sich pflegende Angehörige und Pflegebedürftige durch verschiedene Szenarien klicken: Für einen Demenzerkrankten, der nachts unbemerkt die Wohnung verlässt, schlägt das Portal zum Beispiel Aufstehmelder, einen Weglaufschutz oder ein elektronisches Türschloss vor. Die Liste empfiehlt keinen Hersteller. Angebote lassen sich filtern. Man kann zum Beispiel angeben, dass ein Produkt ohne WLAN funktionieren soll.

Insgesamt sind 83 Produkte in dem Portal gelistet. Sie erfüllen die Kriterien, die eine Arbeitsgruppe zuvor erstellt hatte, darunter Vernetzbarkeit und Unterstützungspotenzial. In seiner ersten Version hat „Mein-Technik-Finder“ zwei Anwendungsfälle: „Stürzen“ und „Sich verlaufen“. Das Portal ist zunächst nur auf Deutsch und nicht in einfacher Sprache verfügbar. Weitere Pflegesituationen, Produkte und Sprachen sollen demnächst hinzukommen.

Hilfe zur Selbsthilfe geben

Das Tool „ermöglicht Menschen mehr Teilhabe und Selbstständigkeit“, sagte Czyborra im Zentrum für erlebbare Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in der Technischen Universität (TU) Berlin, wo sie das Portal startete und als erste ausprobierte.

Wir wissen, dass die Digitalisierung bei vielem unterstützt, aber sie kann nicht alle Probleme lösen.

Simon Blaschke, Projektleiter des Kompetenzzentrums Pflege 4.0

Manche der Produkte sind relativ günstig, andere horrend teuer, die allerwenigsten erstattet die Pflegekasse. Interessiert man sich für ein Produkt, kann man sich eine Übersicht als PDF-Dokument herunterladen und einen Pflegestützpunkt in Wohnortnähe auswählen. Die Idee ist, dass Hilfesuchende dort weiter beraten werden. „Wir wissen, dass die Digitalisierung bei vielem unterstützt, aber sie kann nicht alle Probleme lösen“, sagte Simon Blaschke, der Projektleiter des Kompetenzzentrums Pflege 4.0.

Hinter dem Zentrum stehen der soziale Träger Albatros und das DAI-Labor der TU Berlin, das unter anderem zur Digitalisierung der Pflege forscht. Geld erhält das Zentrum von der Pflegeverwaltung und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin.

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