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Bunte Bilder, viel Show und viel Technik gibt es bei der Ifa zu bestaunen.

© dpa/Britta Pedersen

Die neue Ifa ist ausgebucht: Mehr als 2000 Aussteller unterm Funkturm

Das Joint-Venture aus gfu und Clarion veranstaltet erstmals die weltgrößte Elektronikmesse. Die asiatischen Unternehmen sind zurück in Berlin. Im kommenden Jahr feiert die IFA 100. Geburtstag.

Das Theater um die Funkausstellung Ifa hat der Veranstaltung nicht geschadet: 2059 Aussteller werden vom 1. bis 5. September ihre Produkte auf dem Berliner Messegelände präsentieren, das sind gut 900 mehr als vor einem Jahr. Vor allem asiatische Unternehmen, darunter viele Chinesen, sind nach den Pandemiejahren zurückgekommen zur weltgrößten Ausstellung für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte, die erstmals von der neuen Ifa Management GmbH veranstaltet wird.

Die Branchenorganisation gfu, der die Ifa gehört, hatte sich vor knapp zwei Jahren entschieden, die Ifa nicht mehr von der Messe Berlin organisieren zu lassen. Mit dem britischen Eventkonzern Clarion gründete die gfu ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Clarion die Mehrheit hält. Die landeseigene Berliner Messe fungiert nur noch als Vermieter des Geländes respektive der 26 Hallen. Mindestens zehn weitere Jahre bleibt die Ifa in Berlin, wo 1924 die erste Funkausstellung stattfand. Für das Jubiläumsjahr 2024 habe man große Pläne, sagte Clarion-Manager Oliver Merlin am Donnerstag in Berlin.

Merlin führt die Geschäfte der Ifa Management GmbH bis September, dann übernimmt der frühere Deutschlandchef von Samsung, Leif-Erik Lindner, die Führung. „Positiver Lärm“ werde im Herbst 2024 zum 100. Geburtstag in der Stadt zu hören sein, kündigte Lindner an. Mit Berliner Behörden und Fördereinrichtungen plane man ebenso wie mit Partnern aus der Wirtschaft eine große Geburtstagsfeier.

„Die Ifa 2023 wird größer sein als die Ifa 2022 und die Ifa 2024 größer als die Ifa 2023. 

Oliver Merlin, Chef der Ifa Management GmbH

„Die Ifa 2023 wird größer sein als die Ifa 2022 und die Ifa 2024 größer als die Ifa 2023“, hatte Merlin bereits vor Monaten im Gespräch mit dem Tagesspiegel angekündigt. Zumindest für 2023 trifft das zu. Nach 160.000 Besuchern im vergangenen Jahr erwarten die neue Ifa-Macher nun 180.000 Gäste. Besonders stolz ist Merlin auf das Wachstum der „Ifa Next“, wo sich Firmengründer präsentieren: Nach 139 im Vorjahr haben sich jetzt 350 Start-ups angemeldet.

Viel mehr Start-ups

Für die Akquise der jungen Firmen dürfte ein Großteil der Mittel verwendet worden sein, die Clarion in die diesjährige Ifa investierte. Wie viele Millionen es genau sind, wusste Merlin am Donnerstag nicht zu sagen. Für Clarion und ihn persönlich sei es „eine große Freude, die Show wieder auf den richtigen Kurs zu bringen“.

Länger als ein Jahr hatten die neuen Partner gfu/Clarion mit der Messe Berlin über die künftige Beziehung verhandelt. Auf der Seite von Clarion tauchte der frühere Messechef Christian Göke auf, der als Generalbevollmächtigter der Beteiligungsgesellschaft von Werner Gegenbauer mit eben dieser Beteiligungsgesellschaft Teil der neuen Ifa GmbH werden sollte. Diesen Umstand skandalisierte die Messe-Führung; Göke sowie der frühere Ifa-Direktor Jens Heithecker wurden wegen des mutmaßlichen Verrats von Geschäftsgeheimnissen angezeigt.

Führungskrise bei der Messe

Im November vergangenen Jahres musste dann der Göke-Nachfolger an der Spitze der Messe Berlin, Martin Ecknig, auch aufgrund seines Verhaltens in der Ifa-Krise zurücktreten. Die Berliner Staatsanwaltschaft stellte vor zwei Monaten die Ermittlungen gegen Göke ein. Bereits im Frühsommer vergangenen Jahres hatten sich Göke/Gegenbauer aus dem Kreis der Gesellschafter der neue Ifa Management GmbH zurückgezogen.

Die Ifa ist die einzige Schau von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte, die auch für Verbraucher zugänglich ist. Säulen der Ifa sind Markenhersteller wie Samsung und Miele, BSH und Panasonic sowie große Händler wie Media Markt und Saturn; dazu kommen die mittelständischen Anbieter, die unter dem Label Global Markets auftreten, sowie junge Firmen und neue Technologien im Programmteil Ifa Next. Auf einem Leaders Summit sprechen Branchengrößen zu Themen wie KI und „Chip War“. In einem Sustainability Village (Halle 2) dreht sich alles um Energieeinsparung.

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