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Der Zaster-Laster, ein mobiler Geldautomat der Volksbank.

© imago/imagebroker/Karl-Heinz Spremberg

Berliner Volksbank meldet Top-Ergebnisse für 2023: Zinswende und Erneuerbare Energien lassen Gewinne sprudeln

Trotz der schwierigen Lage für Verbraucher und Industrie konnte die Berliner Volksbank ihre Einnahmen 2023 kräftig erhöhen. Dieses Jahr sieht dagegen nicht ganz so rosig aus.

Für die Banken war 2023 ein gutes Jahr, vor allem wegen der gestiegenen Kreditzinsen. Auch die Berliner Volksbank, nach der Sparkasse die Nummer zwei in der Region, machte einen deutlichen Sprung bei den Einnahmen. Der „Rohüberschuss“ aus dem Zins- und Provisionsgeschäft kletterte 2023 um 24 Prozent auf insgesamt 515,6 Millionen Euro, wie die Bank am Freitag mitteilte.

Der Gewinn der Genossenschaftsbank stieg ebenfalls um rund ein Viertel auf 38,7 Millionen Euro. Die 224.000 Mitglieder der Volksbank-Genossenschaft sollen eine Dividende von vier Prozent erhalten, im vergangenen Jahr lag die Ausschüttung bei drei Prozent.

„Wir blicken auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2023, welches wir mit einem sehr guten Ergebnis abschließen“, erklärte Vorstandschef Carsten Jung. Wie gut die Geschäfte liefen, lässt sich am Aufwand-Ertrags-Verhältnis ablesen, das verbesserte sich von bereits guten 57,4 Prozent auf 52 Prozent. Das bedeutet: Um einen Euro zu verdienen, musste die Bank nur 52 Cent ausgeben.

Carsten Jung, der Vorstandsvorsitzende der Berliner Volksbank, ist zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr.
Carsten Jung, der Vorstandsvorsitzende der Berliner Volksbank, ist zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr.

© PR/Berliner Volksbank

Obwohl das wichtige Geschäft mit Immobilienfinanzierungen rückläufig war, konnte die Volksbank brutto rund 2,5 Milliarden Euro an neuen Krediten ausreichen. Das bilanzielle Volumen der Kundenkredite erhöhte sich damit auf 248,1 Millionen Euro. Die Risikovorsorge musste netto um 43 Millionen Euro aufgestockt werden, bewegt sich nach Ansicht der Bank aber weiterhin auf „relativ niedrigem Niveau“.

Der Wohnraummangel entwickelt sich mittlerweile zum spürbaren Standortnachteil für Berlin. Hier müssen wir gegensteuern.

Carsten Jung, Vorstandschef der Berliner Volksbank

„Insgesamt ist die Berliner und Brandenburger Wirtschaft in eher rauem Fahrwasser unterwegs“, konstatierte Carsten Jung. „Fachkräftemangel, Bürokratie, oftmals langsame Bewilligungsverfahren und hohe Abgaben lasten auf vielen Unternehmen. Hinzu kommt der Wohnraummangel, der sich mittlerweile zum spürbaren Standortnachteil für Berlin entwickelt. Hier müssen wir gegensteuern, wenn wir Berlin attraktiv und lebenswert halten wollen.“

Für das laufende Jahr 2024 erwartet die Volksbank ein „zurückhaltendes Investitionsverhalten der Kunden“, für die Bank selbst werde sich der Wachstumstrend der letzten Jahre „auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld fortsetzen“.

Die Berliner Volksbank hat im Februar die ABK Allgemeine Beamten Bank übernommen. ABK-Gründer Jörg Woltmann (l.) übergab das Bankschild symbolisch an Volksbank-Vorstandschef Carsten Jung.
Die Berliner Volksbank hat im Februar die ABK Allgemeine Beamten Bank übernommen. ABK-Gründer Jörg Woltmann (l.) übergab das Bankschild symbolisch an Volksbank-Vorstandschef Carsten Jung.

© Berliner Volksbank

Was bei der Finanzierung von Immobilien an Kreditvolumen verloren ging, konnte die Bank in anderen Sektoren kompensieren, etwa beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. „So haben wir im Jahr 2023 rund 150 Megawatt Leistungsausbau finanzieren können“, das entspreche einer Versorgungsleistung für 77.100 Haushalte, sagte Jung. Finanziert wurden Photovoltaik- und Windkraft-Projekte sowie Contracting-Modelle, bei denen ein externer Versorger die Investition für eine neue Heizung oder Solaranlage tätigt.

Seit 2012 habe die Volksbank erneuerbare Energieprojekte im Umfang von rund einem Gigawatt Leistung finanziert, „genug grüne Energie, um rein rechnerisch die Haushalte in ganz Brandenburg zu versorgen“.

14,7
Milliarden Euro haben die Kunden bei der Volksbank auf ihren Konten.

Die Spareinlagen der 537.000 Volksbank-Kunden stiegen um 83,8 Millionen auf nunmehr 14,7 Milliarden Euro. Viele Kunden versuchten, der Inflation mit Wertpapieranlagen zu begegnen. Knapp 240 Millionen Euro wurden investiert. Carsten Jung sieht da noch Luft nach oben: „Wir begrüßen diese Zuwendung zum Kapitalmarkt, würden sie uns noch etwas beherzter wünschen.“

Volksbank unterstützt Fütterungen im Zoo

Vom guten Ergebnis der Bank profitieren auch gemeinnützige Projekte. Im Geschäftsjahr 2023 wurden mehr als zwei Millionen Euro an Spenden, Sponsorings und Fördergeldern in Berlin und Brandenburg ausgegeben.

Die neue Zentrale der Berliner Volksbank in der Bundesallee 206 in Berlin-Wilmersdorf.
Die neue Zentrale der Berliner Volksbank in der Bundesallee 206 in Berlin-Wilmersdorf.

© PR/Berliner Volksbank

Über die Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ hat die Berliner Volksbank nach eigenen Angaben innerhalb von zwei Jahren mehr als 100 Projekte ihrer Kunden und Mitglieder unterstützt. Insgesamt kamen dabei eine Million Euro an Spenden und dem Co-Funding der Bank zusammen.

Befördert wurden Projekte wie Notfalltrainings für Kinder oder die Ausbildung von Assistenzhunden für Menschen mit Handicaps. Seit 2016 unterstützt die Volksbank jährlich rund 3500 kommentierte Tierfütterungen in Zoo und Tierpark Berlin.

Außerdem werden Naturschutzprojekte finanziell gefördert. Seit 2022 hat die Volksbank 15.000 Baumsetzlinge erworben. 6000 davon haben Mitarbeiter der Bank zusammen mit Forstleuten in Wäldern der Umgebung gepflanzt. Die übrigen 9000 Setzlinge sollen dieses Jahr in die Erde.

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