zum Hauptinhalt
Das IT-Zentrum Berlin sucht dringend neue Mitarbeiter.

© imago/Stefan Zeitz/imago stock&people

Berlins IT-Zentrum kaum noch arbeitsfähig: Rund ein Fünftel der Stellen unbesetzt

Das IT-Dienstleistungszentrum (ITDZ) managt Software und Datenbanken vieler Verwaltungen, hat dazu aber nicht genügend Mitarbeiter. Jetzt wird auf externe Firmen zurückgegriffen.

Das IT-Dienstleistungszentrum (ITDZ) des Landes kämpft mit einem massiven Personalmangel. „Rund 20 Prozent der genehmigten Stellen für das Geschäftsjahr 2023 sind derzeit nicht besetzt“, erklärte die neue Digitalisierungschefin (Chief Digital Officer) des Landes, Martina Klement (CSU) bereits vergangene Woche auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Jan Lehmann. Aktuell fehlen 362 Mitarbeiter.

In den technischen Abteilungen, wo die ausgewiesenen IT-Experten arbeiten, sei die Besetzungsquote „zum Teil deutlich niedriger.“ Um die Aufgaben zu erfüllen, müssten bis 2026 bis zu 1600 neue Mitarbeiter gefunden werden. Insgesamt verfügt das landeseigene Unternehmen nach eigenen Angaben über rund 1000 Mitarbeiter.

Im März erklärte der amtierende ITDZ-Vorstand Marc Böttcher, er werde das Unternehmen Ende September verlassen. Ein Nachfolger ist bislang nicht bekannt. Böttcher hatte seinen Amtsverzicht mit Engpässen bei der Finanzierung des ITDZ und der Personalgewinnung begründet. Dem IT-Dienstleister seien von der Innenverwaltung zu viele Aufgaben und Zuständigkeiten übertragen worden.

Inzwischen hat die Senatskanzlei die Kontrolle über das ITDZ übernommen. Um Bewerbern ein besseres Angebot machen zu können, werde ein Haustarifvertrag verhandelt, erklärte Klement. „Darüber hinaus sind interne Maßnahmen zur Beschleunigung der Bewerbungsprozesse, Erschließung weiterer Rekrutierungskanäle, Bündelung der Personalaktivitäten auf den Bereich Recruiting sowie Talent-Akquise, Führungskräfteentwicklung sowie Weiterentwicklung der Personalentwicklungs- und Qualifizierungsprogramme im Einsatz.“

Das ITDZ greife zudem temporär „auf externe Dienstleister zurück, um die durchgehende betriebliche Leistungsfähigkeit sicherzustellen“.

Trotz der angespannten Lage übernehme das ITDZ sukzessive den Betrieb von Hardware wie Telefonanlagen, Drucker und LAN-Netze einzelner Senatsverwaltungen und Bezirksämter. In diesem Jahr soll die Senatsverwaltung für Inneres und Sport den Betrieb ihrer Kommunikationsnetze in die Verantwortung des ITDZ überführen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false