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Mehr als 34.300 Mal ist die Sonne bereits so oder so ähnlich über dem Funkturm aufgegangen.

© Peter Kneffel/dpa

Berliner Wahrzeichen wird 94 Jahre alt: Alles Gute zum Geburtstag, lieber Funkturm!

Funkel, funkel, kleiner Turm: Am heutigen Donnerstag wird das Bauwerk in Westend 94 Jahre alt. Ein paar Geburtstagsgrüße.

Gut, rund ist der Geburtstag jetzt nicht. Aber 94 Jahre muss man auch erstmal werden. Und dabei, trotz großem Angeber-Bruder, nicht grün vor Neid. Nur manchmal, wenn der Funkturm zu Messen grün angeleuchtet wird.

Nein, eine Rampensau wie der Fernsehturm ist der Funkturm in Berlin-Westend nicht, zudem ist er mit seinen fast 147 Metern nicht mal halb so groß wie sein Kollege. Dabei ist er 43 Jahre älter! Und ja, es soll noch immer Menschen geben, die ihn nicht vom Pariser Eiffelturm unterscheiden können.

Entworfen von dem Architekten Heinrich Straumer, ist er 1926 zur 3. Großen Deutschen Funk-Ausstellung als Sendeturm in Betrieb genommen worden, seit 1966 steht er sogar unter Denkmalschutz.

Übrigens: Dass die Berliner ihren Funkturm gern "Langer Lulatsch" nennen, kann ebenso unter urbaner Legende verbucht werden wie die Bezeichnung "Telespargel" für den Fernsehturm.

Selbst die Online-Enzyklopädie Wikipedia formuliert dazu treffend: "Die bis in die 1970er Jahre gebräuchliche Bezeichnung „Langer Lulatsch“ im Berliner Volksmund für den Funkturm wird weiterhin in den Medien verwendet." Was wir hiermit getan haben.

Momentan wird um den Turm herum eifrig geplant: Das Dreieck Funkturm - immerhin das am stärksten belastete Autobahndreieck bundesweit - ist in den 60er Jahren gebaut worden und heute überlastet und marode. Geplant ist, den Rasthof Avus zu schließen und das Autobahndreieck von A100 und A115 (Avus) über dessen Areal zu führen.

Außerdem ist die Aussichtsplattform pandemiebedingt bis auf weiteres geschlossen.

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Und während für das äußerst sanierungsbedürftige ICC, das vor sechs Jahren stillgelegt wurde, nun nach einem Investor gesucht wird, tobt auf dem Messegelände ab diesem Donnerstag übrigens mal wieder die Technik-Messe IFA unterm Funkturm. Wegen Corona allerdings in abgespeckter Form: nur wenige akkreditierte Händler, Hersteller und Medienleute dürfen teilnehmen.

Trotzdem, ein mehrstimmiges Ständchen für den rüstig-rostigen Jubilar wird bestimmt drin sein. (mit CD)

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