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© IMAGO/Jürgen Held

Berliner Stadtautobahn: Planer prüfen für A100-Verlängerung Tunnel unter der Spree

Um die A100 nach Friedrichshain zu führen, wird nun neben einer Brücke auch eine Tunnellösung untersucht. Derweil gerät der Zeitplan für den 16. Bauabschnitt ins Wanken.

Für die Verlängerung der Berliner Stadtautobahn A100 von Treptow nach Friedrichshain untersuchen die Planer eine neue Lösung. Statt auf einer neuen Brücke über die Spree könnte die Strecke auch in einem zusätzlichen Tunnel auf die andere Flussseite gelangen. Entsprechende Varianten würden in der derzeit laufenden Vorplanung geprüft, bestätigte ein Sprecher der bundeseigenen Autobahn GmbH auf Tagesspiegel-Anfrage. „Wir gucken uns völlig ergebnisoffen verschiedene Möglichkeiten an.“

Auch auf der Projektwebsite des Großvorhabens deutet die Autobahn GmbH dies an. „Untersuchungen von Alternativen (u. a. Höhenverlauf, Art der Bauwerke)“, heißt es dort vage. Gemeint ist jedoch, dass die A100 statt oberhalb auch unterhalb der Spree verlängert werden könnte. Zuerst hatte die „Berliner Zeitung“ darüber berichtet.

Tunnel ab Ostkreuz bereits geplant

Ein Tunnel könnte eine Lösung für das drohende Problem sein, dass für die Autobahn zwischen dem laufenden Neubau der Elsenbrücke und der Ringbahntrasse nicht genug Platz sein dürfte.

Bislang sehen die Planungen vor, dass die Strecke erst vor dem Ostkreuz unter die Erde wechselt und in einem einen Kilometer langen Doppelstocktunnel den Bahnhof und die angrenzende Neue Bahnhofstraße unterquert, ehe sie vor der Frankfurter Allee wieder an die Oberfläche gelangt.

635
Millionen Euro sind bereits in die Verlängerung der A100 geflossen.

Die neue Option würde den Tunnelabschnitt deutlich verlängern – und das gesamte Projekt damit massiv verteuern. „Ein Tunnel hat andere Besonderheiten als eine Brücke, zum Beispiel die Kosten“, fasst es der Sprecher der Autobahn GmbH zusammen. Auch aus diesem Grund sei die Idee vollkommen unrealistisch, sagt ein langjähriger Kenner des Projekts.

Ob und wann die Teilstrecke errichtet wird, ist noch immer offen. Weiter ist da der in Bau befindliche 16. Bauabschnitt zwischen der Anschlussstelle Neukölln und dem Treptower Park. Doch auch hier gibt es offenbar Verzögerungen.

Man arbeite „mit Hochdruck an der Fertigstellung“, erklärte der Sprecher auf die Frage nach der eigentlich für Ende dieses Jahres geplanten Eröffnung. Jedoch: „Der genaue Termin wird noch abzustimmen sein.“ Bislang seien für das Infrastrukturprojekt genau 635.209.575,15 Euro ausgegeben worden. Wie hoch die Gesamtkosten letztendlich ausfallen, ist offen.

Klar allerdings ist: Es wird der pro Meter teuerste Straßenabschnitt aller Zeiten in Deutschland. Teurer dürfte nur einer werden: der anschließende 17. Bauabschnitt der A100.

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