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Highsnobiety Store

© Clemens Poloczek

Berliner Modeunternehmen: Highsnobiety eröffnet Concept-Store Unter den Linden

Erst Blog, dann Magazin und Online-Shop: Das Modeunternehmen Highsnobiety eröffnet seinen ersten physischen Laden in Berlin. Schon cool, dafür extra nach Mitte zu fahren, lohnt aber nicht.

Dass das Unternehmen Highsnobiety ein Berliner Original ist, verwundert auch nach bald 20-jährigem Bestehen immer noch den ein oder anderen. Was als Lifestyle-Blog begann, irgendwann zum Magazin und Online-Shop ausgebaut wurde, hatte von Beginn an internationale Strahlkraft, die man aus modischen Gesichtspunkten eher nach New York oder London verorten würde.

Nach der überraschenden Übernahme durch den Kommerzgiganten Zalando vor knapp zwei Jahren war der Name für kurze Zeit auch außerhalb einer kleinen, exklusiven Turnschuh-versessenen Blase in vieler Münder. Am Konzept und Inhalt (Sneaker, Streetwear, Subkultur) änderte sich aber nichts und Highsnobiety blieb, was es war: ein virtueller Treffpunkt für junge, modeinteressierte, kaufkräftige Insider, die man vor zehn Jahren wahrscheinlich als Hipster bezeichnet hätte.

Mehr Sightseeing-Busse als Menschen

Das sollte sich vor einer Woche ändern, also das mit dem Virtuellen. Ausgerechnet in der Touri-Gegend Unter den Linden 40, nur unweit des Brandenburger Tors, eröffnete der erste dauerhafte physische Laden des Unternehmens.

Auf rund 550 Quadratmetern werden hier jetzt hochpreisige, dafür aber sehr tragbare Kleidung, Einrichtungsgegenstände, Parfums und Turnschuhe vertrieben. Ein klassischer Concept-Store eben, einladend, hübsch anzusehen, ansonsten aber nicht weiter weltbewegend. Für die minimale Einrichtung im Industrie-Look, geschliffener Beton, mattes Metall, weiß-graue Wände, ist das Innenarchitekturbüro Vaust Studio verantwortlich.

Für die minimalistische Einrichtung im industriellen Look sind die Berliner Innenarchitekten von Vaust Studio verantwortlich.
Für die minimalistische Einrichtung im industriellen Look sind die Berliner Innenarchitekten von Vaust Studio verantwortlich.

© Clemens Poloczek

Die Entscheidung, sich an einem Ort anzusiedeln, an dem sich auf den ersten Blick mehr Sightseeing-Busse als Menschen treffen, wirkt vielleicht undurchdacht, zeigt aber, dass sich selbst totgeglaubte Ecken weiterentwickeln. In unmittelbarer Nachbarschaft lockt erst seit wenigen Jahren das Boutique-Hotel Château Royal inklusive öffentlicher Bar und Restaurant genau die Kundschaft in die Hauptstadt, die bei Highsnobiety shoppen geht und sich in der Fotografiska, ebenfalls um die Ecke, Kunst anschaut.

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