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Ermittler gehen davon aus, dass der Staat vor allem durch Abrechnung erfundener Tests bis zu 1,5 Milliarden Euro verloren hätte.

© picture alliance/dpa / Jens Kalaene

Inkonsequente Kontrollen privater Teststellen: Berliner LKA vermutet Milliarden-Betrug mit Corona-Testcentern in Deutschland

In Berlin gibt es fast 400 Verfahren im Zusammenhang mit gefälschten Abrechnungen in Corona-Testcentern. Man gehe zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die Betrugssumme mit gefälschten Abrechnungen in Corona-Testcentern liegt nach Einschätzung des Berliner Landeskriminalamts (LKA) in Deutschland im Milliardenbereich.

Alleine in Berlin gibt es inzwischen rund 380 Ermittlungsverfahren, wie die Polizei mitteilte. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor berichtet.

Jörg Engelhard, Leiter eines Ermittlungs-Kommissariats im LKA Berlin, sagte der Zeitung, rechne man die Berliner Zahlen auf ganz Deutschland hoch und berücksichtige eine hohe Dunkelziffer noch nicht entdeckter Fälle, müsse man von einer „erschreckenden Zahl“ von mindestens einer Milliarde bis hin zu 1,5 Milliarden Euro Betrugssumme ausgehen.

Insgesamt haben die kommerziellen Betreiber der Schnelltest-Stationen bislang nach dem Bericht mehr als zehn Milliarden Euro vom Staat eingefordert.

In Berlin war im April von 335 Ermittlungsverfahren wegen erfundener Corona-Tests die Rede, der Schaden lag bei 24 Millionen Euro. Auf ganz Deutschland umgerechnet wären das etwa 500 Millionen Euro. Aber die Zahlen der Verdachtsfälle steigen weiter an und weil es kaum ständige gründliche Kontrollen der vielen tausend privaten Teststellen in Deutschland gab und gibt, dürften viele falsche Abrechnungen nicht auffallen.

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Immer wieder gab es auch Razzien der Berliner Polizei gegen Betrüger. Eine im April gefasste Bande soll alleine seit Mai 2021 mit falschen Testzahlen in 18 Teststationen 9 Millionen Euro erschwindelt haben und einen großen Teil davon auf das Konto eines Komplizen in der Türkei überwiesen haben. (dpa)

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